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29.09.2022
Eva Kütscher

TravelTech: Kommunikation für das Reisen von Morgen

Den Wunsch zu reisen kann nicht einmal eine Pandemie erschüttern. Dennoch steht die Reisebranche einigen disruptiven Ereignissen gegenüber. Aber gerade die Krisen und das volatile Marktumfeld werden für TravelTech-Start-ups auch zur Chance. Die richtige Kommunikation kann dabei helfen, Relevanz zu erzeugen und Vertrauen zu schaffen.

 

Die Reisebranche blickt auf turbulente Jahre zurück. Bis 2019 kannten die Umsätze nur eine Richtung: nach oben. Doch dann ging einer der größten Player im Markt pleite, der Tourismuskonzern Thomas Cook. Der Imageschaden war riesig, das Vertrauen in die Reiseveranstalter angekratzt.

Nur ein Jahr später folgte mit der Corona-Pandemie die bisher größte Krise für die Reisebranche. Sie führte ganz plötzlich zu nie dagewesenen Umsatzeinbußen und verändertem Reiseverhalten, auf das es zu reagieren galt. Als wäre das noch nicht genug, bedrohen jetzt Inflation und steigende Energiekosten das Geschäft von Reiseunternehmen. 

 

Urlaubslust schlägt Preissteigerungen und Zukunftssorgen – noch

Zwar ziehen Reiseverbände für das Jahr 2022 bisher eine positive Bilanz. Die Reisebranche hat sich schneller von der Pandemie erholt als gedacht. TUI rechnet für 2022 wieder mit schwarzen Zahlen und auch die Lufthansa ist bereits wieder profitabel. Den Wunsch zu reisen und die Welt zu entdecken scheinen also nicht einmal eine Pandemie oder durch Personalmangel bedingtes Chaos an den Flughäfen brechen zu können. 

Doch die Lage ist nach wie vor angespannt. Laut einer PwC-Umfrage denken drei Viertel der Deutsche infolge der Preissteigerungen darüber nach, ihre Ausgaben für den Urlaub einzuschränken. Und die Ungewissheiten der wirtschaftlichen Lage führen dazu, dass ständig Altbewährtes über Bord geworfen wird. Was vor und was während Corona als selbstverständlich galt, ist es heute nicht mehr. Reiseunternehmen müssen sich mehr denn je Vertrauen verdienen und sich krisenfest zeigen. 

 

Krise als Chance für Innovationstreiber wie TravelTechs

Start-ups im Reiseumfeld, TravelTechs, haben hier gegenüber großen Reisekonzernen einen Vorteil. Sie können den Herausforderungen, Kapazitäten flexibel runter und wieder hochzufahren, meist besser begegnen. Auch treiben ihre Innovationen Veränderungen voran und liefern einfache Lösungen für komplexe Probleme.

Und so wird die aktuelle Krise, in der Reisende unzufrieden wegen des Chaos und offener für Alternativen sind, für TravelTechs zu einer echten Chance. Diese sollte kommunikativ genutzt werden, um auf sich aufmerksam zu machen.

 

Mittels Daten-PR die eigene Relevanz unterstreichen

Eine Möglichkeit: Mit Wissen glänzen. Gerade wegen der vielen Ungewissheiten und Neuerungen sind Zahlen und Fakten, die Licht ins Dunkel bringen, gefragter denn je. Bisherige Benchmarks gelten heute nicht mehr. Prognosen können Wochen später schon wieder ganz anders aussehen. Das wirft Fragen auf, die nach Antworten suchen. Wie buchen Reisende gerade? Was interessiert sie? Zeigen sie ein anderes Verhalten wie noch vor ein paar Jahren? Indem TravelTechs solche Informationen teilen, schlagen sie zwei Fliegen mit einer Klappe: Sich bei den Medien mit spannenden Geschichten ins Gespräch bringen und gleichzeitig die eigene Expertise herausstellen.

Der langjährige PIABO-Kunde Omio zum Beispiel punktet mit regelmäßigen Umfragen, wie etwa kürzlich zum Thema nachhaltiges Reisen, und Reports wie dem EU-Mobility-Report, bei dem die Reiseplattform eigene Daten analysiert. So versorgt Omio Journalist:innen mit Insights zum Reiseverhalten der Menschen in Europa und zeigt gleichzeitig, dass es Augen und Ohren stets nah an der Zielgruppe hat.

Ähnliches gelang Holidu und elvah, die gemeinsam analysierten, in welche Länder man am besten mit dem E-Auto reisen kann. Sie stellten Daten zur Ladesäulen-Infrastruktur in Europa sowie die Anzahl an Ferienunterkünften mit Ladepunkt in einem umfassenden Ranking zusammen – Tipps für Reisende inklusive. Für dieses interessierte sich vor allem das Redaktionsnetzwerk Deutschland. Das Thema wurde von Regionalmedien aufgegriffen und resultierte in Publikationen im zweistelligen Bereich. 

 

Newsjacking: Sich in aktuelle Debatten einbringen

Auch sind die unbeständigen Zeiten der ideale Zeitpunkt für Stellungnahmen. Gerade, weil so viel Neues passiert, ist es wichtig, proaktiv nach draußen zu kommunizieren und das Zeitgeschehen zu kommentieren. Wie konnte es zur Entwicklung XY kommen? Was muss sich ändern, damit es besser wird? Was braucht es jetzt? Um sich in die aktuelle Berichterstattung einzubringen und sie für sich zu „kapern” – im PR-Jargon Newsjacking genannt – muss man nicht zwingend besonders mutig sein. Wie genau Newsjacking funktioniert und wie sich eigene Botschaften mit aktuellen Nachrichten verknüpfen lassen, erklärt Kollege Fabian Zeitler in seinem Blogpost

Ein Beispiel, wie man damit erfolgreich sein kann, findet sich bei Omio. Das TravelTech nutzte das Flug- und Bahnchaos, um bei der FAZ auf die eigene Vision aufmerksam zu machen, nämlich das Buchen grenzüberschreitender Reisen über Land radikal zu vereinfachen. Das Ergebnis war ein Artikel, der beschreibt, wie innovationshemmend Monopole und dezentral verstreut liegende Daten der großen Bahnanbieter wirken und der Omios Lösungsansatz vorstellte.

 

Flexibel auf Innovationen reagieren

Neben starken Botschaften und dem richtigen Händchen für (aktuelle) Themen ist aber auch wichtig, sich auf potenzielle kleinere und größere Krisen vorzubereiten, die das eigene Unternehmen betreffen. Wie Krisenkommunikation gelingt, hat Maria Samos Sanchez zusammengefasst.

In dem volatilen Markt werden diejenigen Reiseunternehmen bestehen, die zu jeder Zeit Augen und Ohren offen halten und bereit für neue Partnerschaften, Zielgruppen und gegebenenfalls auch Geschäftsmodelle sind. Bei allen ist Vertrauen wichtiger denn je. Dieses verschaffen sich Reiseunternehmen durch Know-How, aber auch durch empathisches Einfühlen in die Bedürfnisse der Zielgruppen – und letztendlich durch Pioniergeist.

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