Let's talk about... Podcast Production
In unserer Rubrik “5 Fragen an…” stellen wir euch in regelmäßigen Abständen unsere Mitarbeiter:innen bei PIABO vor. Heute: Carolina Osses, Communications Manager und unsere Podcast-Producerin. Caro begann bereits als Werkstudentin, war dann Trainee und produziert heute neben ihrer Beraterinnen-Tätigkeit den Business Class Podcast by Tilo Bonow. Inzwischen ist sie sogar Dozentin für Podcast Production. Erfahrt hier mehr über ihren Arbeitsalltag:
1. Caro, du bist seit über 2,5 Jahren bei PIABO und hast dein Traineeship hier absolviert. Erzählst du uns ein bisschen davon?
Ich bin tatsächlich durch puren Zufall in der PR und somit in dem Traineeship gelandet. Eine sehr liebe Freundin arbeitete bereits einige Zeit bei PIABO, als ich mich nach einer Werkstudentenstelle umzuschauen begann. Sie hat mich empfohlen, ich begann bei PIABO in die Kommunikationswelt reinzuschnuppern und war so begeistert, dass ich mich dazu entschieden habe mein Traineeship hier zu beginnen. Hierbei wurden mir jegliche Freiheiten gelassen, mich in meine ganz persönliche Richtung zu entwickeln. Und diese Richtung hieß dann eben hausinterner Podcast.
Zudem hat mir mein Traineeship auch enorm viel Freude bereitet, weil ich die Kundenprojekte sehr zu schätzen gelernt habe. Die sofortige Verantwortung, die man sogar schon als Trainee für Kundenprojekte erhält, hat mich besonders erstaunt, denn es erfordert ein sehr hohes Vertrauen, bereits in einem so jungen Ausbildungsstadium einen Kunden-Lead erhalten zu dürfen. Ich konnte mich nicht nur als Podcast-Lead etablieren, sondern auch auf verschiedenen Social Media-Kanälen und interessanten Kundenaccounts ausprobieren.
2. Du bist ja unsere interne Podcast-Producerin. Wie kamst du dazu und was macht dir daran am meisten Spaß?
Tatsächlich habe ich mich bereits während meines Journalismus-Studiums mit verschiedenen Audioformaten beschäftigt. Ich komme eigentlich aus dem Journalismus und habe während meines Studiums die Chance erhalten, meine Liebe für’s Radio ausleben zu dürfen. Ich bin neben meiner Tätigkeit bei PIABO nämlich noch seit über 3 Jahren Radiomoderatorin bei ALEX Offener Kanal Berlin 91.0 mit einer eigens konzipierten Musikradiosendung.
Als ich dann bei PIABO als Werkstudentin anfing, wurde ich wegen meiner Audioerfahrung ziemlich schnell in das Podcast-Team geholt (welches damals nur aus einer Person bestand, heute sind wir zu viert), in dem ich meine Podcast-Expertise ziemlich schnell weiterentwickelt habe. Am meisten Spaß daran macht mir die stetige Herausforderung, sich selbst zu verbessern und an (Audio-)Problemen zu wachsen. Eine saubere Tonaufnahme erfordert viel Vorbereitung und sehr präzise Arbeit. Ich habe auch unheimlich viel Freude daran, mein Gehör jeden Tag aufs Neue zu trainieren und dadurch der perfekten Tonaufnahme und -bearbeitung täglich ein kleines Stück näher zu kommen. Alles in allem bin und bleibe ich einfach ein kleiner Audio-Freak.
3. Das Medium Podcast hat in den vergangenen Jahren enorm an Bedeutung gewonnen. Was macht Podcasts denn deiner Meinung nach so bedeutsam? Was unterscheidet einen guten von einem schlechten Podcast?
Das Witzige oder Absurde an der ganzen Podcast-Landschaft in Deutschland ist, dass es sich hierbei nicht um ein neues Medium handelt. Die ersten Podcast-Schritte wurden bereits 2004 gemacht, als Adam Curry und Dave Winer ein Programm namens iPodder entwickelten, um Radiosendungen auf Apple iPods laden zu können. In den USA ist das Konzept des Podcastings seit über 15 Jahren ein Hit – in Deutschland wiederum beobachten wir erst seit ca. 2015 einen kleinen Podcast-Boom.
Ich persönlich finde, dass das Konzept und das Format eines Podcasts unheimlich wertvoll sind, weil wir zum ersten Mal die mediale Freiheit haben, uns unseren eigenen Content auszusuchen. Wir können Podcasts zu jeder Tages- und Nachtzeit hören, ohne an ein Sendungsprogramm geknüpft zu sein. Wir können es hören wo wir wollen und so oft wir wollen. Ist dir heute nach Crime-Story oder doch lieber nach einem Wissenspodcast? Völlig egal, das Angebot ist da! Zudem wissen wir bereits vom Radio um die Macht einer Stimme. Das besondere von Audioformaten ist die Kunst des Sprechens, um die Hörerschaft ohne Mimik, Gestik oder gar aufregende visuelle Leckerbissen zu begeistern. Hier zählt allein die Präsenz der Stimme – und das will gelernt sein!
Ein guter Podcast unterscheidet sich von einem schlechten Podcast vor allem durch Authentizität. Man kann die Verbindung zweier Gesprächspartner:innen durchaus allein durch die Stimme hören. Ein Podcast ist eigentlich vergleichbar mit einem Date. Wie ein Gespräch zwischen Host und Gast sich entwickelt, steht und fällt letztendlich mit der Chemie zwischen den beiden. Macht es bei den Gesprächspartner:innen Klick, sind die Zuhörenden ebenfalls gefesselt.
4. Welche kuriosen Dinge passieren hinter den Kulissen einer Podcast-Aufnahme? Woran erinnerst du dich besonders gern?
Einiges! Von “Ich habe vergessen die Batterien des Aufnahmegeräts aufzuladen”, über “Bitte zieht euch jeglichen Schmuck aus, der beim Gestikulieren klimpern oder Geräusche auf der Tischplatte verursachen kann”, bis hin zum Totalschaden der SD-Karte. Das war tatsächlich auch der Moment, der mir bisweilen das stärkste Herzklopfen beschert hat. Wir waren mitten in einer Aufnahme, als wir merkten, dass unser Aufnahmegerät eine Fehlermeldung ankündigte. Ich habe sofort die Aufnahme mit Moderation und Gast unterbrochen, mir die SD-Karte geschnappt und gecheckt, ob die bisherige Aufnahme noch zu retten war – Spoileralarm: Sie war es nicht.
Ein lieber Kollege ist daraufhin los gesprintet, um eine neue zu kaufen, gleichzeitig versuchte ich eine beruhigende Wirkung auf Moderator und Gast auszuüben, damit die Stimmung nicht kippt. Aus dieser Situation habe ich gelernt, und glaubt mir, ich habe seitdem IMMER sowohl eine Ersatz-SD-Karte als auch Batterien parat. Seit dieser pulshochtreibenden Aufnahme ist auch nie wieder etwas so schief gegangen. Vorbereitung ist und bleibt einfach die beste Medizin gegen Pannen.
5. Eine letzte Frage: Was glaubst du, wohin entwickelt sich das Medium Podcast in den kommenden Jahren?
Ich glaube wir sind in Deutschland erst ganz weit am Anfang des Podcast-Zeitalters. Das, was bis heute in vielen deutschen Formaten fehlt, ist das Gespräch selbst. Viele Podcasts werden mit einem aufgenommenen Interview verwechselt und es findet absolut kein gedanklicher Austausch statt. Der Gast wird eingeladen, vor das Mikrofon gesetzt und der oder die Moderator:in arbeiten einen Fragenkatalog ab. Doch wo bleibt das Storytelling, wo entsteht Dialog? Ich sehe hierbei auch die Gäste selbst mit in der Verantwortung, sich gut auf einen Podcast vorzubereiten und auch aus eigener Initiative ein Gespräch aufkommen zu lassen. Das ist auch unser Anspruch in unseren PIABO Podcast-Bootcamps, die wir für unsere Kunden anbieten.
Der Grundgedanke oder Philosophie hinter dem Podcasting ist die Geschichte eines Menschen. Wir unterschätzen oftmals die Bereitschaft unseres Gegenübers, ihre eigenen Lebenserfahrungen mit uns zu teilen, weil sie größtenteils bei der Aufnahme diesen Freiraum nicht eingeräumt bekommen. Ich plädiere dafür, die Briefings mal Briefings sein zu lassen und sich viel mehr mit dem Menschen, der uns gegenübersitzt zu beschäftigen, als mit dem vorbereiteten Fragenkatalog. Ich glaube die meisten von euch werden positiv überrascht sein, wohin ein solches Gespräch führen kann.
Wer jetzt von Caro begeistert ist: Hört euch doch mal ihre produzierten Business Class Podcast by Tilo Bonow an.