Darum lohnt sich SEO zum Jahreswechsel fürs Recruiting
Mehr als die Hälfte der Webseiten-Besucher:innen resultieren aus der organischen Suche. Im Umkehrschluss heißt das: Unternehmen, die keine SEO-Maßnahmen auf ihrer Webseite umsetzen, verlieren über 50 Prozent potentieller Leads – und damit auch potentielle Bewerber:innen. Doch zum Glück ist es nie zu spät, um mit SEO zu starten.
„Neues Jahr, neues Glück", denken sich viele – und einige kündigen im Zuge ihrer Neujahrsvorsätze auch mal den Job. Im kommenden Jahr könnten das tatsächlich mehr sein als sonst. Der Grund: Die Bereitschaft, den Job zu wechseln, ist schon jetzt höher als in der Vergangenheit. Eine aktuelle XING-Studie zeigt: Knapp vier von zehn der Deutschen sind offen für etwas Neues oder haben schon Schritte eingeleitet, um einen neuen Job zu finden.
Für Unternehmen heißt das: mit Blick auf 2023 müssen sie verstärkt Vakanzen besetzen und Bewerber:innen von sich überzeugen. Denn wie läuft die Jobsuche ab? Richtig: Bewerber:innen informieren sich über potentielle Arbeitgeber:innen als erstes über die Karriere-Webseite. Um dahin zu gelangen, nutzen sie meist eine Suchmaschine. Konkreter: 68 Prozent der Online-Erfahrungen beginnen mit einer ebensolchen. Meist heißt sie Google.
Ergo: Wer nicht rankt, verliert. Und viele Webseiten verlieren: Die SEO-Beratung Ahrefs hat hierzu 2020 rund zwei Millionen Seiten untersucht – und satte 94,3 Prozent konnten keine:n einzige:n Besucher:in von Google genieren. Der Grund: Es mangelte an Maßnahmen für die Suchmaschine.
Was hat der War for Talents mit SEO zu tun?
Suchmaschinenoptimierung, kurz SEO, ermöglicht es erst, dass die eigene Webseite über etwa Google gefunden wird. Die Maßnahmen dienen dazu, die Nutzererfahrung und Leistung der Webseite zu verbessern. Google selbst hat rund 200 solcher Maßnahmen – sowohl technischer, als auch inhaltlicher Natur – veröffentlicht und in einem Google-Leitfaden niedergeschrieben. Seit Ende November erleichtert der Tech-Gigant weiter die Arbeit und stellt die wichtigsten (und redundant gewordenen) Ranking-Faktoren in einem dedizierten Guide zur Verfügung.
Die Mission lautet dabei: unter den organischen Top 10 der Suchergebnisse landen. Das entspricht der ersten Seite. Jedes Unternehmen sollte hier ambitioniert vorgehen – denn die Wahrscheinlichkeit, dass auf Platz eins in der organischen Suche geklickt wird, ist zehnmal höher als bei einer Seite auf Platz 10. Nur 0,63 Prozent der Google-Suchenden klicken auf Ergebnisse der zweiten Seite. Und die anderen Seiten? Gehen meist komplett unter.
Das häufig in den Raum geworfene Argument „Wir haben doch Ads geschaltet“ lässt sich schnell entkräften. Es ist richtig, dass Anzeigen meist auf der ersten Seite bei Google positioniert werden. Gleichzeitig ist aber allgemein bekannt, dass diese nicht einmal 10 Prozent der Gesamtklicks auf der Suchmaschine ausmachen.
Eine Befragung der Business-Analytics-Plattform Databox zeigt auch: 70 Prozent der Vermarkter:innen halten SEO für effektiver als Pay-per-Click. Im Fazit heißt es, wie so oft: Die Mischung macht’s. Die besten Ergebnisse lassen sich durch eine Kombination mehrerer Marketingmaßnahmen, wie paid und organisch, erzielen.
Kurz: Wer von Bewerber:innen gefunden werden möchte, sollte dafür sorgen, dass die eigene Webseite – insbesondere die Karriereseite – auf der ersten Seite bei Google rankt.
Wir dürfen nie vergessen: Menschen haben wenig Zeit – und wollen sich nicht mit unübersichtlichen Webseiten mit langen Ladezeiten herumschlagen. Schon 2017 analysierte ein US-Marketingspezialist, dass 79 Prozent der Nutzer:innen, die auf einer Website nicht finden, was sie suchen, die Seite verlassen und auf anderen Websites weitersuchen.
Das sollte in Zeiten des Fachkräftemangels besser nicht passieren.
SEO für die eigene Webseite
Nun stellt sich die Frage: Wo anfangen? Die Antwort ergibt sich aus der Entscheidung, ob Unternehmen sich dem Thema inhouse annehmen möchten oder es lieber outsourcen.
Das US-Marktforschungsinstitut Borrell Associates hat einen interessanten Report publiziert, der zeigt, dass diejenigen, die SEO inhouse betreiben (zumindest im Kontext von lokalen Unternehmen) höhere Kosten und einen geringen Return aufweisen als Unternehmen, die eine Beratung oder Agentur dafür beauftragen.
Doch wie teuer kann das werden? In einem Blogbeitrag empfiehlt der amerikanische SEO-Experte Bruce Clay, mindestens fünf bis zehn Prozent des Umsatzes in SEO zu investieren. Wenn das Thema schnell forciert werden soll, mehr. Denn: SEO ist komplex – und die Liste der Maßnahmen ist lang.
SEO-Agenda aufsetzen – für Ressourcen oder Budgetkalkulation
Die Suchmaschinenoptimierung nur auf der Karriere-Seite umzusetzen ist in etwa so, als würde man von einem Frühjahrsputz sprechen, obwohl nur die Küche gereinigt wurde. Wer Google und auch seine Webseiten-Besucher:innen überzeugen will, der muss – um im Bild zu bleiben – alles reinigen, also SEO auf die gesamte Webseite ausrichten. Zumindest, was die Basics angeht.
Eine schnelle Übersicht, was bei SEO dazu gehört und bei der Budgetkalkulation oder Ressourcenplanung bedacht werden sollte:
Strategie: Das Aufsetzen einer globalen SEO-Strategie im Zusammenhang mit den Unternehmenszielen
Analyse: Die Erkenntnisse, die in die SEO-Strategie einfließen sollen
Content-Erstellung: Jeder Inhalt, der basierend auf den Zielen und der Strategie für die Suchmaschinen optimiert wird.
Onpage-SEO: Die Optimierung der Webseiten und Inhalte, um die Sichtbarkeit in Suchmaschinen zu maximieren
Offpage-SEO: Optimierung von Offpage-Signalen durch Linkaufbau, Platzierung von Inhalten auf qualitativen Seiten, Bewertungen und andere Faktoren außerhalb der Webseite
Technisches SEO: Optimierung und Pflege der technischen Leistung der Website (Ladezeiten, Mobileoptimierung, URLs, usw.).
SEO-Werkzeuge: Tools, die in jeder Phase der SEO-Strategie eingesetzt werden müssen: Keywordrecherche, Wettbewerbsanalyse, Inhaltsplanung, ggf. automatisierte Inhaltserstellung, usw.
Agentur-/Beratungsgebühren: SEO-Dienstleistungen, die von Berater:innen oder Agenturen übernehmen werden müssen
Auslagerung: Aufgaben, die an Freiberufler:innen oder externe Talenten ausgelagert werden müssen, etwa die Content-Erstellung, Webdesign usw.
Das klingt nicht nur nach viel Arbeit, es ist viel Arbeit. Aber – kleiner Spoiler vorab – die Karriereseite des Unternehmens wird mit großer Wahrscheinlichkeit schneller Erfolge erzielen als viele andere Seiten der Unternehmenswebseite.
Der Grund: Wesentlicher Bestandteil von Content-SEO ist die Platzierung von Keywords, die im Kontext der Suchintention stehen. Das heißt also: Wer bei Google nach der Karriereseite eines Unternehmens sucht, der wird seine Keywords mit dem Unternehmensnamen kombinieren, also zum Beispiel “Karriere Spotify”. Aufgrund der logischen Kombination des Unternehmensnamen wird der Wettbewerb gering sein – und der Erfolg schnell sichtbar.
Übrigens: Auch an anderer Stelle wird sich die Suchmaschinenoptimierung regelrecht bezahlt machen. Eine Analyse zeigt: B2B-Unternehmen generieren über organische Reichweite zweimal mehr Umsatz als über jeden anderen Kanal.
In diesem Sinne: Bereit für 2023?