Blog
17.08.2021
© Jumpstory
© Jumpstory
PIABO

Blockchain und Fundraising: Was sind ICO, STO, IEO und IDO?

Mit dem Boom der Kryptoszene hat der klassische Aktienkauf Konkurrenz bekommen. Immer mehr Investments geschehen über Anlageoptionen auf der Grundlage von Blockchain-Technologie. Wie funktionieren sie – und was unterscheidet sie vom klassischen Erstbörsengang? 


IPO –Als Referenz:  Der klassische Börsengang 

IPO steht für Initial Public Offering und bezeichnet die Erstemission von Aktien eines Unternehmens. Dabei müssen bestimmte rechtliche und finanzielle Anforderungen erfüllt werden: Eine Mindestschwelle für den Gewinn, eine positive Erfolgsbilanz und auch einen Prospekt, der wichtige Informationen über das Unternehmen enthält. Mit diesen Informationen können Interessent:innen dann entscheiden, ob sie die Aktien kaufen möchten. Für einen IPO muss ein Unternehmen also schon relativ etabliert sein und er ist mit einem relativ hohen regulatorischen Aufwand verbunden. Hinzu kommt der hohe Kostenfaktor – ein wesentlicher Grund, warum man sich für eine der folgenden Blockchain-Alternativen entscheiden könnte.


ICO – Der Token Sale

Im Kryptomarkt sind IPOs unüblich. Hier ist Initial Coin Offering (ICO) eine gängige Anlageoption. Mit dem ICO lassen sich streng regulierte Prozesse zur Kapitalaufnahme wie beim IPO umgehen. Für ihn sind beispielsweise keine Erfolgsbilanzen nötig – deswegen sind sie auch bei Start-ups und jungen Unternehmen beliebt, um Kapital aufzunehmen. Sie sind längst nicht mehr nur ein Mittel für die Finanzierung von Kryptowährungen, sondern haben sich als Finanzierungsform für Geschäftsmodelle auf Blockchain-Basis etabliert.

Bei einem ICO verkaufen die Unternehmen Tokens, die für ihre Besitzer:innen unterschiedliche Nutzen haben können. Einige dienen als Geldersatz (Currency Token). Sie können aber auch wie ein digitaler Gutschein ihren Besitzer:innen das Recht verleihen, Produkte oder Dienstleistungen eines Unternehmens zu nutzen (Utility Token). Je nach greifender Rechtsprechung sind ICOs mal mehr, mal weniger reguliert. 


STO – Der ICO in regulierter

Bei einem Security Token Offering können Anleger:innen in eine bestimmte Art Token investieren – den Security Token. Sie gelten als sicherer, denn sie sind mit tatsächlichen Vermögenswerten wie Grundstücken, Immobilien, Rohstoffen oder auch Gewinnbeteiligungen verbunden. Deswegen behandeln die Börsen sie auch regulatorisch wie traditionelle Wertpapiere. Unter anderem wird in der Regel ein Wertpapierprospekt verlangt. Bevor Unternehmen Security Token emittieren dürfen, muss die Wertpapieraufsicht dem Emittieren zustimmen.

Es gibt jedoch erhebliche Unterschiede zum klassischen Börsengang: Die Emission erfolgt direkt über die Blockchain, sie sind also in der digitalen Welt und damit für innovationsaffine Investor:innen sichtbar. Auch sparen tokenemittierende Projekte die hohen Bankgebühren ein, die bei einem IPO anfallen würden. Ein weiterer Vorteil: Durch die Tokenisierung des Vermögenswerts kann der Mindestanlagewert gering ausfallen, sodass STOs auch für Kleinanleger:innen attraktiv sind. 


IEO – Token Fundraising auf einer Krypto-Börse

Beim Initial Exchange Offering (IEO) gesellt sich zu Emittent:in und Investor:in ein dritter Player hinzu –eine Krypto-Börse (Exchange). Auf ihr bieten Emittent:innen ihre Tokens an. Der Vorteil für Unternehmen: Durch das Listing erreichen sie eine größere Anzahl potenzieller Interessent:innen. Zudem erhalten sie mehr Glaubwürdigkeit, da die Börsen ein Interesse daran haben, nur seriöse Projekte aufzuführen. Deswegen werden die Emittent:innen vor dem Listing geprüft. Davon profitieren auch die Investor:innen. Ein weiterer Vorteil für die Anleger:innen: Sie können an derselben Stelle in eine Vielzahl von IEOs investieren und müssen sich nicht für jeden Token Sale auf einer anderen Plattform anmelden. 


IDO – Der IEO auf dezentralen Exchanges

Während der IEO an einer zentralen Börse geschieht, wird der Initial DEX Offering (IDO) an dezentralen Börsen (DEX) durchgeführt. IDOs rücken die Anlageoption wieder näher an die dezentrale Philosophie der Kryptowährungen heran. Da sich eine DEX selbst organisiert, sind die Kosten für das Listing geringer. 


Du hast Fragen zum Thema? Melde dich gerne bei unserem Practice Director Paul Gärtner. Im Herzen von Berlin, einem der weltweit besten Blockchain-Hotspots und Gründerszenen, vertritt PIABO seit Jahren Kunden aus dem erweiterten Blockchain-Kosmos. Dazu zählen unter anderem DFINITY, das xx network oder auch Finanzdienstleister wie eToro oder Vivid.

 

Let‘s drive your success story.

GET IN TOUCH