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24.11.2022
Carolin Hildebrandt

Greentech: Trends und Entwicklungen für eine klimapositive Welt

Die Welt ist im Umbruch. Und in der Krise. Klimakrise, Energiekrise, Inflation – und dabei ist die Corona-Pandemie gerade erst offiziell vorbei. Unsere Gesellschaft scheint von einer Krise in die nächste zu schlittern. Doch es gibt auch Pioniere, die den Weg in eine bessere Welt ebnen und durch Innovationen die Zukunft gestalten. 

 

Unternehmertum neu denken

“Nachhaltigkeit” ist ein Begriff, der in den vergangenen Jahren vor allem durch die internationale Klimabewegung immens an Bedeutung gewonnen hat – und gleichzeitig durch Greenwashing (im wahrsten Sinne des Wortes) verwaschen wurde. Auch weil er nicht rechtlich geschützt ist, bleibt es für Unternehmen ein Leichtes, sich einen grünen Anstrich zu verleihen, ohne dabei ihre Prozesse und Strukturen grundlegend  zu verändern.  

Impact Entrepreneurship bedeutet, transparent und ethisch voranzugehen, innovativ zu sein und – auch aus Dingen, denen unsere Gesellschaft zuvor vielleicht gar keinen Wert beigemessen hatte – Neues sinnvolles zu kreieren. Nur Unternehmen, die sich den ökologischen und sozialen Transformationsaufgaben stellen, werden auf lange Sicht ökonomisch erfolgreich sein, denn: change is coming, whether you like it or not.

 

Patagonia zeigt, wie es geht

Das Outdoor-Bekleidungsunternehmen Patagonia gab z. B. vor Kurzem neue Eigentümerverhältnisse bekannt. Die Familie Chouinard übertrug ihre Eigentumsrechte an zwei Umweltstiftungen – den Patagonia Purpose Trust und das Holdfast Collective. Somit kommt jeder Dollar, der nicht in das Unternehmen reinvestiert wird, als Dividende dem Schutz unseres Planeten zugute.

Yvon Chouinard, Patagonia-Gründer, ehemaliger Eigentümer und derzeitiges Vorstandsmitglied, sagt zu der Entscheidung:

„Es ist ein halbes Jahrhundert her, dass wir unser Experiment für ein verantwortungsvolles Wirtschaften begonnen haben. Wenn wir darauf hoffen wollen, in 50 Jahren einen lebenswerten Planeten zu haben, müssen wir mit den uns zur Verfügung stehenden Ressourcen alles unternehmen, was wir können. Als Geschäftsmann, der ich nie sein wollte, übernehme ich Verantwortung. Anstatt die Natur für den Profit auszubeuten, nutzen wir den Reichtum, den Patagonia schafft, um die Quelle allen Reichtums zu schützen: die Natur. Wir machen die Erde zu unserer einzigen Anteilseignerin. Es ist mir todernst mit der Rettung dieses Planeten." 

Die Art und Weise, wie Unternehmen geführt werden – ob sie Gesellschaft und Umwelt gegenüber verantwortungsvoll handeln oder nicht – hat nicht nur einen entscheidenden Einfluss auf die Wirtschaftlichkeit, sondern auch auf die Zukunft der Menschheit. Patagonia setzt ein Zeichen und macht vor, wie sich unternehmerische Ziele mit sozial-ökologischer Verantwortung vereinen lassen. 

 

Wandel in der Finanzwelt? 

Es wird weiterhin massiv in fossile Brennstoffe investiert und die Klimakrise somit weiter angefeuert. Noch immer gibt es viele Investor:innen, die mit klimaschädlichen Geschäften lukrative Renditen erwirtschaften. Jedoch wird sich dies als kurzsichtiger Trugschluss und in doppeltem Sinne unnachhaltig und unwirtschaftlich erweisen. Denn einerseits erhöht das geweckte Bewusstsein um die Dringlichkeit der Klimakrise den Innovations- und Transformationsdruck auf Märkte, Industrien und Marken gewaltig. Gleichzeitig wird sie – maßgeblich vorangetrieben durch außerparlamentarische Bewegungen – strengere finanz-, wirtschafts- und sozialpolitische Regulierungen zur Folge haben, die z. B. die Förderung fossiler Brennstoffe mindestens unprofitabel, wenn nicht gar unmöglich machen werden. Das Finanzsystem birgt einen großen Hebel, denn Investitionen und Kapitalströme können einen signifikanten Beitrag zum Erreichen der SDGs (Sustainable Development Goals) der Vereinten Nationen leisten – oder aber diesem entgegenwirken. 

Dies gilt auch für private Investitionen. Großer Beliebtheit erfreuen sich sogenannte ESG-Investments. Doch einer genaueren Prüfung halten sie zumeist nicht stand, auch wenn ihr Name es verheißen mag: ESG steht für “Environmental, Social, Governance”. So kann es Anleger:innen schon mal passieren, dass sie versehentlich in Unternehmen investieren, die sich lediglich einen grünen Anstrich verleihen wollen – wie z. B. Ölkonzerne, die als “best in class” und damit als nachhaltiger als andere in ihrer Branche eingestuft werden. In deren Interesse liegt es allerdings nicht, ihr Geschäft radikal umzustellen. Wie immer gilt: Nicht alles, was auf den ersten Blick nachhaltig aussieht, ist es auch. 

 

Wertebasierte Investitionen: Auch mit wenig Geld kann etwas bewegt werden 

Eine deutlich sicherere Möglichkeit bieten sogenannte Impact-Investitionen. Diese müssen eine messbare positive soziale Wirkung erbringen. Mit Hilfe von Impact-Investment-Anbietern wie ecoligo können dabei auch Kleinanleger:innen mit ihrem Geld Unternehmen und Organisationen fördern, welche Gesellschaft und Umwelt zugutekommen und gleichzeitig eine Rendite erzielen. Es ist also auch für Kleinanleger:innen möglich, finanzielle Gewinne zu machen und einen Wandel zu fördern, der sich positiv auf die Zukunft unserer Welt auswirkt.

Allen voran beim Trend zum wertebasierten Investieren gehen dabei die jungen Generationen – die Millennials, auch Generation Y genannt, sowie die Generation Z. Laut einer Studie der Swiss Life Deutschland sind nachhaltige Geldanlagen für 42 Prozent der Millennials und 50 Prozent der GenZ sehr oder eher wichtig. Bereits jetzt haben 25 Prozent der GenZ und 18 Prozent der Millennials eine wertebasierte Investition abgeschlossen. Weitere 41 Prozent der jungen Generationen können sich vorstellen, in Zukunft eine solche zu tätigen. Mehr darüber, wie die GenZ investiert, erfahrt ihr hier

 

Fazit

Immer mehr Menschen möchten Unternehmen unterstützen, die sozial verantwortlich handeln und ihr Geld in solchen Unternehmen anlegen. Es gibt Pioniere, die mit unternehmerischen Lösungen an einer besseren Welt arbeiten. 

Jedoch sind wir noch lange nicht auf dem richtigen Weg. Die Emissionen steigen, anstatt zurückzugehen. Sehen wir auch noch so viele scheinbar grüne Verpackungen und grün angestrichene Slogans auf Werbetafeln: Da muss sich niemand etwas vormachen. Wir haben die Kehrtwende bisher nicht vollzogen. 

Das sollte jedoch mitnichten ein Grund sein, den Kopf in den Sand zu stecken. Im Gegenteil: Wir alle haben einen Impact. Unsere Unternehmen haben einen Impact. Die Frage ist nur, zu welcher Entwicklung dieser beiträgt. 

 

Welchen Beitrag leistet euer Unternehmen dafür, dass das 1,5-Grad-Limit doch noch eingehalten wird? Schreibt uns gern!

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