Metaverse Meetup: Wie Virtual Reality neue Unternehmensmodelle schaffen und die Customer Experience verbessern kann
So groß wie der Hype um das Metaverse 2021 war, so schnell flaute er wieder ab. Trotzdem ist das Thema noch lange nicht durch. Den Status quo in Sachen Metaverse präsentierte und diskutierte Thomas Riedel – Host des “Metaverse-Podcast” – beim Metaverse Meetup in unserem Berliner Headquarter.
Idee eines Metaversums – enormer, aber kurzer Hype
Erstmals in einem Science-Fiction-Roman aus den 90ern erwähnt, ist das Buzzword “Metaverse” in der heutigen Tech-Community aktueller denn je. Denn als Facebook-Gründer und CEO Mark Zuckerberg im Herbst 2021 die Umbenennung seines Konzerns in “Meta” und den geplanten Aufbau eines virtuelles Paralleluniversums verkündete, löste das unter Tech-Enthusiasten einen regelrechten Hype um das sogenannte “Metaverse” aus. Das verwundert nicht: Die Vorstellung, dass Menschen mit individuellen Avataren in einer virtuell kreierten Welt kommunizieren, verhandeln, einkaufen und auf andere Arten miteinander interagieren, birgt ein enormes Marktpotenzial für Unternehmen diverser Branchen.
Allerdings ließen auch Kritik und Skandale rund um das geplante Metaverse nicht lange auf sich warten. Der Crypto-Crash 2022 und Probleme mit NFT-Games mögen zusätzlich dazu beigetragen haben, dass der Hype seit Zuckerbergs Statement deutlich abgeflaut ist.
Hardware für das Metaverse: Vielfalt auf dem VR-Brillen-Markt
Hinzu kommt eine Hürde: Grundlage der perfekten Customer Experience im Metaverse ist jedoch die Hardware, also unter anderem das richtige Virtual-Reality-Headset. Inzwischen gibt es eine Vielfalt von Modellen für unterschiedlichste Bedarfe, von denen viele jedoch noch nicht serienreif sind – oder sie sind zu teuer, zu klobig oder beides. Außerdem existieren diverse ungeklärte regulatorische Fragen bezüglich der Zulassung auf internationalen Märkten. Trotzdem arbeiten Tech-Giganten wie Google und Apple unter Hochdruck an der Weiterentwicklung von VR-Brillen und ihren Anwendungsgebieten. Denn eines ist klar: Erfolg auf dem Massenmarkt werden die Headsets nur haben, wenn sie durch Tragekomfort und genügend passende Inhalte auch alltagstauglich sind.
Potenzial des Metaverse: Chancen für Unternehmen und Kund:innen
Und es gibt genügend Unternehmen, Produktentwickler:innen und Marketingspezialist:innen, die weiterhin an das Potenzial einer solchen virtuellen Welt glauben und sogar ganze Geschäftsmodelle entwickeln, die nur im Metaverse funktionieren – oft auch ganz ohne VR-Brille. Beispiele dafür diskutierte Thomas Riedel mit NeXR Technologies-CEO Markus Peuler. Der Schwerpunkt des Gesprächs lag auf den Retail-Chancen für passgenaue Kleidung. Im Metaverse von Morgen sollen Kund:innen mit ihren lebensechten Avataren shoppen gehen können, inklusive der Anprobe von Kleidung, Schuhen und Co. Der Vorteil ist für beide Seiten offensichtlich: Unternehmen sparen sich die Kosten für die vielen Retouren, Verbraucher:innen den Frust und die Mühe, mehr als die Hälfte der bestellten Ware zurücksenden zu müssen, weil die Größe nicht passt oder die Farbe ganz anders wirkt als im Web oder der Pullover in echt doch nicht zum eigenen Typ passt. Das geht heute sogar schon auf dem Smartphone und beim Endanwender ganz ohne zusätzliche Hardware.
Fazit
Fragt man nach einem Fazit des Events steht außer Frage, dass wir mit dem Metaverse noch ziemlich am Anfang stehen. Wer es jetzt jedoch verpasst mitzumischen, könnte später das Nachsehen haben, denn Analyst:innen schätzen das Marktvolumen der virtuellen Welt zum Ende des Jahres 2023 auf 800 Milliarden Dollar.