Workation in Rom – ein kommentierter Bericht
“Wenn jemand eine Reise tut, dann kann er was erzählen”, wusste bereits der deutsche Dichter Matthias Claudius vor über 200 Jahren. Für rund 30 PIABOs ging es im Frühjahr 2022 für eine Workation nach Rom in die Stadt der sieben Hügel – besser gesagt: in das wunderschöne umbrische Bauernhaus Casale del Gallo am südostlichen Rande der Stadt. Das Ziel: Nach vielen pandemiebedingten Monaten im Home-Office mal wieder Zeit zusammen verbringen und der dunklen Jahreszeit in Deutschland zu entfliehen. Was wir vom Konzept Workation berichten können?! Eine Menge! Ein Bericht von Aljoscha Röllecke – zwischen Reisen, einer Unit-Gründungsparty, Konferenzen am Pool und einem Blick auf die Rückkehr nach Deutschland.
Reisen im Nachtzug
Workation ja, aber bitte klimafreundlich. Daher erfolgte die Anreise per Bahn – erst im ICE-Office nach München und abends von dort aus mit dem Nachtzug in einem Liegewagen weiter durch die Alpen nach Rom. Für uns war diese klimafreundliche Art des Reisens der perfekte Beginn der Workation, da wir die Vorfreude sowie unsere Erwartungen an die kommenden zwei Wochen miteinander teilen und uns näher kennenlernen konnten. Zudem bekamen wir auch ein neues Gefühl für Distanzen, die ja durch die Möglichkeit des Fliegens in den vergangenen Jahrzehnten immer weniger Bedeutung haben.
Ankommen im Casale del Gallo
Als wir dann nach am nächsten Mittag müde aber glücklich in Rom bzw. nach einem Transfer im Casale del Gallo ankamen, waren wir von dem Ambiente überwältigt. Unser Gastgeber Gulio führte uns für einen ersten Überblick über das gesamte Anwesen und die verschiedenen Häuser. In einem Art WG-Treffen legten wir dann wichtige Punkte, wie die Verteilung auf die verschiedenen Zimmer fest und organisierten die Versorgung mit Lebensmitteln für die kommende Zeit. Hier wurde schon deutlich, dass wir zwar Arbeitskolleg:innen sind, für alle aber der über die Zusammenarbeit hinausgehende Austausch von großer Bedeutung war. Wir alle wollten nach rund zwei Jahren der Pandemie unsere Routine durchbrechen und die Zeit auch zum gemeinsamen Durchatmen nutzen.
Den Sonntag nutzen wir dann, um uns zum einen vor Ort einzurichten, damit die erste Arbeitswoche ohne Probleme losgehen konnte und jeder in etwa wusste, wo er oder sie WLAN hat, wie der Küchenherd funktioniert und wie man am besten mit der Katze des Hauses umgeht. Die Gegend wurde erkundet und Pläne geschmiedet. Zum anderen nutzen wir auch die freie Zeit, um ans naheliegende Meer zu fahren oder bereits Rom zu erkunden. Die Anreise am Wochenende war so der perfekte Beginn der Workation.
“Der Pool ist der neue Konfi”
Durch das große Anwesen gepaart mit einer guten Reichweite des WLANS hatten wir die Möglichkeit, auch außerhalb der Räumlichkeiten zu arbeiten. Der Pool wurde zum Konferenzraum für Brainstormings und interne Absprachen umfunktioniert. Manche Gespräche und 1:1-Termine wurden sogar in Form eines gemeinsamen Spaziergangs durch die Weinberge des angrenzenden Weinguts Tenuta di Fiorano verlegt. Auch während der Arbeitszeit sorgten wir immer wieder gegenseitig für uns, was den Zusammenhalt zusätzlich stärkte. Zum Beispiel, wenn wir ein oder mehrere Personen für alle das Mittagessen zubereiteten (wie gut dieser Couscous-Salat einfach war) oder zum Start in den Tag in der 16(!) Tassen fassenden Bialletti Espresso für das gesamte Team zubereiteten. “Mails am Pool zu beantworten, Video Calls mit realem Olivenhain-Hintergrund und Mittagspausen-Spaziergänge durch italienische Weinberge – eine bessere Workation-Location hätten wir nicht finden können”, erinnert sich Julia Tenner.
Unitübergreifender Austausch
Besonders inspirierend ist uns der intensive Austausch im Arbeitskontext in Erinnerung geblieben, da sich die Gruppen aus Mitgliedern vieler verschiedener Units mit unterschiedlichen Positionen zusammensetzten und wir uns im Arbeitsalltag teilweise noch gar nicht begegnet waren oder keine Projekte miteinander haben. An machen Stellen halfen wir uns sogar mit einem frischen Blick bei spontanen Brainstormings gegenseitig aus. “Die Workation war eine super Gelegenheit, die Kolleg:innen auch mal abseits der alltäglichen Arbeit kennenzulernen und das Teamgefüge damit zu stärken”, fasst Fabian Zeitler diese Erfahren zusammen.
After Work zwischen Kochsessions, Rom-Erkundungen und Unit-Gründungsparty
Ähnlich wie in einer WG kamen alle Teilnehmer:innen auch nach getaner Arbeit immer wieder und in verschiedensten Konstellationen zusammen, um sich am Kamin zu unterhalten oder noch einige Bahnen im hauseigenen Pool zu drehen. Aber auch gemeinsame Kochsessions und anschließende Abendessen lockerten immer wieder Stimmung auf, regten zum Tausch von Rezepten an und waren oftmals auch Beginn von unterhaltsamen Abenden. Als besonderes Highlight habe ich die Unit-Gründungsparty von Julia und Fabian in Erinnerung zur Einstimmung auf das erste Wochenende.
Kolosseum, Spanische Treppe und der Vatikan
Bei stürmischen Wetter und Sonnenschein machten wir uns dann am zweiten Samstag mit fast allen Teilnehmer:innen auf, um Rom unsicher zu machen. Nach der Besichtigung der Spanischen Treppe ging es dann in Kleingruppen den Tag über weiter Richtung Kolosseum, Forum Romanum und den Vatikan mit Zwischenstationen in tollen Restaurants, Delikatessen des Landes und starkem Espresso. Für viele Teilnehmer:innen war es die erste Reise nach Rom, sodass wir vom Workation-Angebot auch kulturell profitieren konnten. Wusstet ihr, dass es in Rom auch mal hagelt?! Wir auch nicht. Gut, dass wir uns in den engen Gassen unterstellen konnten. Für mich war Rom ein Highlight: zu sehen, wie die Architekturkunst der Römer:innen schon vor rund 2000 Jahren Gebäude wie das Kolloseum enstehen lassen konnten.
Zurück in Deutschland
Wie stark der persönliche Austausch in Rom gewesen ist, zeigt sich dann auch nach der Rückkehr. Neben einer kleinen Pizza-Workation-Revival Party, trafen sich viele Kolleg:innen auch immer wieder im privaten Rahmen, um die entstandenden Freundschaften weiter zu intensivieren. “Auch im Arbeitsalltag hat die Workation das Team nicht nur weiter zusammengeschweißt, sondern auch nachdrücklich zu besseren Ergebnssen in der ganzen Agentur geführt. Wir haben einen richtigen Motivations- und Kreativitätsschub wahrgenommen. Kein Brainstorming, keine Weihnachtsfeiern hat so langfristig messbare Ergebnisse erzielt”, freut sich Andreas Krönke, Exekutive Unit Director und Teilnehmer der Workation.
Nach der Workation ist vor der Workation
“Drum nähm’ ich Stock und Hut und tät das Reisen wählen.”, heißt es bei Matthias Claudius Spruch weiter. Wir haben die Reise gewagt und sind begeistert, was aus der Feierabend-Idee von Lara Schermer, Hellen Hohoff und Ann-Kathrin Marggraf geworden ist. Unser Fazit aus zweimal zwei Wochen in Rom: Unsere Workation ist unter dem Motto “Arbeiten wo andere Urlaub machen” die perfekte Kombination aus Arbeit und Freizeit gewesen. Das Konzept, wie wir es uns vorgestellt haben, geht auf. Wir haben unseren Horizont mit Blick auf den Horizont erweitern können”, freut sich Ann-Kathrin Marggraf. Unser Pilot hat gezeigt, dass Workation ein tolles Konzept ist, um das Team langfristig besser zu machen. Wir freuen uns daher auf kommende Workation in anderen Konstellationen und an neuen Orten.