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04.05.2023
Space Tech Unternehmen, die 2023 spannend sind
Space Tech Unternehmen, die 2023 spannend sind
Henrik Pflaumbaum

Acht spannende SpaceTech-Unternehmen, die wir 2023 im Blick haben

Den Weltraum erobern: Schon lange hegt die Menschheit diesen Traum und längst ist er nicht mehr nur Sache staatlicher Projekte und großer Unternehmen. Space Bandits listet allein 100 Firmen in der Kategorie Start-ups. Es gibt schon einiges im Weltraum – Edge Computing, Navigation, Kameras, Sensoren – und auf der Erde wird fleißig daran gearbeitet, dass auch wir unseren Planeten einfacher und häufiger verlassen können. Einen winzig kleinen Überblick über die kosmisch große SpaceTech-Branche verschafft unsere Liste von acht interessanten SpaceTech-Unternehmen:

Schon einmal von Everything as a Service gehört? Leaf Space auf jeden Fall und wenn kurzerhand Bedarf an Ground Control oder Launch Vehicle Tracking besteht, ist man bei Leaf Space mit GSaaS – Ground Stations as a Service – goldrichtig. Zu einem festen monatlichen Preis bietet das Unternehmen seit 2014 technische Infrastruktur und entsprechendes Personal für die Missionsbegleitung von der Erde aus plus die Live-Verfolgung von Trägerraketen zu ihrem Zielort.

Isar Aerospace, mit Sitz in Ottobrunn/München, entwickelt und baut Trägerraketen zur Beförderung von kleinen und mittelgroßen Satelliten sowie Satellitenkonstellationen in die Erdumlaufbahn. Das Unternehmen wurde 2018 als Ausgründung der Technischen Universität München gegründet und hat sich seitdem als technologischer Vorreiter in Sachen Raketen-Technologie etabliert. Im März 2023 schloss das Unternehmen eine Series-C-Finanzierungsrunde in Höhe von 155 Millionen Euro ab. Dies ist bislang die größte SpaceTech-Finanzierungsrunde weltweit im Jahr 2023. Mit einer Gesamtfinanzierungssumme von über 310 Millionen Euro ist Isar Aerospace das am besten finanzierte unabhängige SpaceTech in Europa. 

Am ÖPWV (Öffentlicher Personen-Weltraum-Verkehr) arbeitet auch Momentus. Inzwischen sind auch sie an der Börse notiert und bieten Starts von der Erde ins Weltall an. Aber nicht nur das: Sie betreiben quasi einen öffentlichen Nahverkehr in der Erdumlaufbahn. Mit der Leistung „In-Space Transportation” bringt Momentus zum Beispiel Satelliten von einer Umlaufbahn in die andere.

Nicht nur Ground Stations kann man mieten. LiveEO bietet eine KI-Lösung, die Satellitendaten nutzt und daraus Handlungsempfehlungen für Unternehmen ableitet. 2017 wurde LiveEO in Berlin gegründet. Eine künstliche Intelligenz analysiert die Satellitendaten aus verschiedenen Quellen und gibt Handlungsempfehlungen, die direkt in die hauseigenen Systeme der Kunden eingespeist werden: IaaS – Insights as a Service. Die Erkenntnisse von LiveEO machen Netze widerstandsfähiger gegen die Auswirkungen des Klimawandels und minimieren den Bedarf an kohlenstoffintensiven Überwachungsmethoden. Das verbessert Geschäftsprozesse und trägt zu mehr Sicherheit, Effizienz und Nachhaltigkeit von Arbeitsprozessen bei.

IaaS gibt es auch von OroraTech, das I steht in diesem Fall allerdings für Infrarotkameras an Satelliten. 2018 gegründet, schoss das Unternehmen 2022 die erste von insgesamt 100 geplanten Infrarotkameras ins All. Sie analysieren Temperaturschwankungen auf der Erde, aus denen dann Vorhersagen abgeleitet werden. Das Waldbrand-Warnsystem von Orora Technologies wird inzwischen auf sechs Kontinenten von privaten und öffentlichen Einrichtungen genutzt. Warum nur sechs? Auf dem siebten Kontinent, der Antarktis, gibt es nämlich weder Wald noch Brände.

Damit die ganze Tech im Space auch genutzt werden kann, muss sie irgendwo angebracht und in ihre Umlaufbahn transportiert werden. Reflex Aerospace hat sich auf den Bau von Satellitenplattformen für die verschiedensten Kunden spezialisiert. Durch Standardisierung kann das Unternehmen wesentlich schnellere Fertigungs- Montage- und Integrationszeiten zu wettbewerbsfähigen Preisen anbieten. Daneben gibt es aus München auch weitere, dazu passende Dienstleistungen, wie Finanzierungsmodelle, Satellitenabonnements und den Wiederverkauf gebrauchter Plattformen im Orbit. So will Reflex Aerospace die Satellitenbranche auf den Kopf stellen und eine nachhaltige Weltrauminfrastruktur schaffen, die zur Entwicklung der gesamten Menschheit beiträgt.

Die Tech von Regrow befindet sich zwar in Space, ihren Nutzen aber hat sie auf der Erde. Das Unternehmen unterstützt Landwirt:innen dabei, ihr Land nachhaltiger zu bewirten. Die Bilder von Regrows Satelliten ermöglichen es, auch große zusammenhängende und kleine verteilte Anbauflächen effizient und in Echtzeit zu monitoren. Außerdem erstellt Regrow mit Hilfe eines anerkannten wissenschaftlichen Modells Vorhersagen für die Bodenbeschaffenheit. So können vorausschauend die richtigen Wirtschaftsformen gewählt werden und die Böden bleiben nährstoffreich. Und nicht nur für Landwirt:innen sind Regrows Daten nützlich, sie helfen auch Wissenschaftler:innen und Klimaaktivist:innen.

Ähnlich verhält es sich bei Syntony, doch hier bieten die Satelliten Zugriff auf ein Globales Navigations-Satellitensysstem, kurz: GNSS. Mit über 900 Satelliten ermöglicht das Unternehmen seit 2015 die Navigation überall auf der Welt und in allen Höhen und Tiefen. Praktisch für Luft- und Seefahrt, aber auch für alles, was unter der Erde stattfindet. Das beschränkt sich nicht nur auf Menschen, mit den IoT-Lösungen von Syntony können auch Roboter oder Drohnen autonom navigieren.

Klar ist: In allen, bisher genannten Projekten steckt eine Menge Geld. Aber kommt man auch ohne große Investoren und teure Labore ins Weltall? Diese Frage haben sich die Copenhagen Suborbitals gestellt und die Antwort tendiert stark zu einem „Ja”. Der gemeinnützige Verein aus Kopenhagen hat sich der Herausforderung gestellt, einen Menschen in einer Rakete aus handelsüblichen Bauteilen in die Stratosphäre zu schicken. Den vorerst letzten (und wie alle anderen)  erfolgreichen Teststart des Raketendesigns gab es 2018. Und der nächste Test mit einer Rakete samt Astronautenkapsel ist bereits in Planung.



Hendrik Pflaumbaum ist Communication Executive bei PIABO und arbeitet mit B2B-Tech-Unternehmen aus unterschiedlichen Bereichen zusammen. Du möchtest mehr darüber erfahren, wie PIABO dein SpaceTech-Unternehmen beim Thema Kommunikation unterstützen kann und/oder deine Firma fehlt in der Übersicht? Dann melde dich gerne bei uns via spacetech@piabo.net

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