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06.07.2021
Quelle: Jumpstory
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PIABO

Crypto-Glossar – die wichtigsten Begriffe rund um Kryptowährungen und Blockchain

Bitcoin, Ethereum, Dogecoin – Cryptocurrencies sind in aller Munde und genauso sind es die zugehörigen Buzzwords. Als Kommunikationsagentur mit einer spezialisierten Blockchain-Practice erschließen wir für die mitunter sehr komplexen Blockchain-basierten Businesses europäische Märkte. Wir lieben unseren Aufklärungsauftrag und stellen in diesem Blogbeitrag ein Glossar aus Crypto-Begriffen zusammen, ohne die man nur Bahnhof versteht. Wer mit den Begriffen Blockchain, Bitcoin und Wallet vergleichsweise sicher umgehen kann, aber noch tiefer in die Materie einsteigen will, ist hier genau richtig. In diesem Blogbeitrag haben wir weiterführende Begriffe aus dem Crypto-Bereich zusammengefasst. 


Altcoins

Altcoins sind alle Kryptowährungen, die nach Bitcoin erfunden wurden. Generell soll der Begriff wertneutral alle anderen Währungen zusammenfassen. Doch nicht jeder Altcoin ist gleich. Von dubiosen Geschäftsmodellen bis hin zu Coins mit disruptiven Funktionen, die weit über Zahlung und Buchführung hinausgehen, fällt alles in dieser Kategorie. Manche schwanken in ihrem Wert, andere sind an Rohstoffe oder Fiat-Währungen (Euro, Dollar etc.) geknüpft, wieder andere an Unternehmen. Nicht alle Altcoins basieren auf der Blockchain und es werden auch nicht alle Altcoins durch Mining generiert. Ein bekanntes Beispiel für einen Altcoin ist beispielsweise Ethereum.


Bitcoin

Bitcoin war die erste Kryptowährung und ist bis heute, gemessen an der Marktkapitalisierung, die wertvollste. Unter dem Pseudonym “Satoshi Nakamoto” veröffentlichte eine bis heute unbekannte Person oder Gruppe 2008 ein Whitepaper, das die erste ausformulierte Methode für ein rein dezentrales Transaktionssystem für digitales Bargeld beschrieb. Bis heute weiß niemand wer Satoshi Nakamoto ist, aber sein System und damit einhergehende Regeln beeinflussen die Finanzwelt.


Blockchain

Sagen wir so: Mit der Blockchain hätten Asterix und Obelix den Passierschein 38a im Haus der Verrückten bekommen, ohne unzählige Treppen und Stempel. Am Ende ist die Blockchain im Prinzip eine Datenbank, in die alle gleichzeitig schreiben und lesen können. So kann nicht nur Betrug aktiv vermieden werden, es erspart in vielen Prozessen Intermediäre. Doch wie? Jede Blockchain besteht vereinfacht gesagt aus einer Kette von Datensätzen (Blöcken), die von allen Rechnern eines Netzwerks verwaltet werden. Dabei landet auf jedem mit dem Netzwerk verbundenen Computer (auch Node genannt) eine Kopie der verschlüsselten Daten. Somit ist eine Fälschung oder gar Löschung der Daten de facto nicht mehr möglich. Mit jedem neuen Datensatz (Block), der hinzukommt, wird die Blockchain aktualisiert. Das macht eine Blockchain extrem ausfallsicher. Die Ausfallsicherheit macht die Blockchain nicht nur für die Finanzwelt interessant, auch im Gesundheitssektor oder in der Digitalisierung von Produktionen findet sie Anwendung. So bildet die Blockchain-Technologie die Grundlage für Kryptowährungen.


Für einen detaillierten Einstieg in die Materie von Bitcoin und der Blockchain empfehlen wir die kostenlose E-Version des englischen Buches “The People’s Money” von Adam Tepper. 


DAO

DAO steht kurz für „decentralized autonomous organization“, also dezentrale autonome Organisation. Die Organisation wird ohne zentrales Entscheidungsgremium und rein digital von ihren Mitglieder:innen geführt. Die Geschäftsordnung basiert auf einem Set von Regeln, über die die gesamte Organisation vorher abgestimmt hat. Diese Regeln werden in einem oder mehreren Smart Contracts gespeichert und sind nicht veränderbar ohne die Zustimmung einer vorher festgelegten Mehrheit.


Dezentralisierte Apps (dApps)

dApps sind Anwendungen, die auf der Blockchain-Technologie basieren und ähnlich wie klassische Apps funktionieren. Allerdings liegt ihr Code verteilt auf einem dezentralen Netzwerk und nicht auf einem zentralen Server. dApps können dezentralisiert programmiert werden, weil ihre Logik von Smart Contracts kontrolliert wird, nicht durch eine Person oder ein Unternehmen.


Dezentrales Finanzwesen (DeFi)

DeFi ist ein Sammelbegriff für dezentrale Alternativen in Form von dApps zum traditionellen Finanzwesen. Das Konzept der Dezentralisierung steht dabei im Gegensatz zu den herkömmlichen Finanzdienstleistungen, die in der Regel zentral organisiert sind, d.h. von einer einzigen Einrichtung wie einer Zentralbank oder einem Finanzinstitut kontrolliert werden. 


Distributed-Ledger-Technology (DLT)

Ein Distributed Ledger ist eine Art Datenbank, die dezentral aufgestellt, also auf mehrere Standorte, Regionen oder Teilnehmer verteilt ist. Das bedeutet, dass alle Teilnehmenden im verteilten Hauptbuch auf alle betreffenden Datensätze zugreifen können. Ein Distributed Ledger kann verwendet werden, um statische Daten wie eine Registrierung und dynamische Daten wie zum Beispiel Transaktionen aufzuzeichnen. Es gilt: jedes Blockchain-Netzwerk kann als Distributed-Ledger-Technologie bezeichnet werden. Umgekehrt verwendet ein DLT-Netzwerk aber nicht zwangsweise die Blockchain-Technologie.


Hashfunktion

Eine Hashfunktion ist ein Algorithmus, welcher es ermöglicht, Daten zu verifizieren, ohne deren Inhalt zu kennen. Das Ergebnis einer solchen Funktion wird als „Hash“ bezeichnet und hat meist eine vorgegebene Länge (während es keine Vorgaben über die Daten gibt, die gehasht werden). Eine Eigenschaft mancher Hashfunktionen ist, dass es quasi unmöglich ist mit einem Hash auf die ursprünglichen Daten zu schließen. Weiterhin besitzen Hashfunktionen oft eine starke Kollisionsresistenz – zwei verschiedene Datensätze können in der Praxis nicht denselben Hash ergeben, aber derselbe Datensatz ergibt immer denselben.

Ein Beispiel: Das Wort „Blockchain“ ergibt mit der Hashfunktion SHA-256, die auch von Bitcoin verwendet wird, den Hash „625da44e4eaf58d61cf048d168aa6f5e492dea166d8bb54ec06c30de07db57e1“. Hasht man nun das Wort „blockchain“, so ist der Hash „ef7797e13d3a75526946a3bcf00daec9fc9c9c4d51ddc7cc5df888f74dd434d1“.


Initial Coin Offering

Ein ICO oder Initial Coin Offering ist in der Krypto-Welt in etwa das, was der Börsengang (Initial Public Offering) in der Finanzwelt ist. Während bei einer solchen Erstplatzierung jedoch Firmenanteile verkauft werden, geht es bei einem ICO um den Verkauf sogenannter Tokens oder Coins. Diese Tokens sind wie digitale Coupons, deren Funktion je nach ICO variieren kann. In den wohl meisten Fällen dienen sie als die Währung für das Projekt, das mit ihnen finanziert wird. Investoren erhalten in dem Fall also die Möglichkeit, frühzeitig in eine Kryptowährung zu investieren, die eigentlich noch gar nicht verfügbar ist. Die Idee: Wenn das Projekt Erfolg hat, dann sollte auch der Wert des Tokens über den ursprünglichen Ausgabepreis steigen. Je nach Art des ICO unterliegt diese Finanzierungsmethode weniger Regulierungen als beispielsweise der Wertpapierhandel.


Kryptowährung

Was ist eigentlich eine Kryptowährung? So einfach, so kompliziert. Grundlegend ist eine Kryptowährung eine dezentrale digitale Währung, also eine alternative Bezahlmöglichkeit. Basierend auf der Blockchain, ist die Währung auch ihr eigenes Buchführungssystem. 


Mining

Mining beschreibt in einer Blockchain den Prozess, durch den neue Blocks produziert werden. Dieser Prozess, in dem der Consensus-Algorithmus eine zentrale Rolle spielt, kann von Blockchain zu Blockchain unterschiedlich sein. Die wohl bekannteste Art von Mining basiert auf Proof of Work.


Non-Fungible Token (NFT)

Non-fungible (nicht austauschbare) Token repräsentieren ein ganz konkretes Asset und sind damit einzigartig. Oft ist das Asset selbst nicht auf der Blockchain gespeichert, sondern nur der Nachweis über den/die Eigentümer:in. So können mithilfe von NFTs Personalausweise, Impfpässe, aber auch Besitznachweise fälschungssicher gespeichert werden. Ein weiterer, zurzeit sehr bekannter Use Case ist die Verknüpfung mit bestimmten Werten wie Sammelkarten, virtuelle Landstriche in virtuellen Welten oder Kunst.  


Private Key

Der Private Key wird bei der ersten Installation einer jeden Wallets generiert und ist so etwas wie der Generalschlüssel. Er gewährt Zugriff auf die im Wallet hinterlegten Kryptowährungen und sollte stets sicher aufbewahrt werden. Denn wer den Private Key zum Wallet verliert, verliert jeglichen Zugriff auf seine Kryptowährungen.


Proof of Work

Proof of Work ist ein Consensus-Algorithmus, bei dem Miner in einem direkten Wettbewerb zueinander stehen, indem sie probieren, eine Rechenaufgabe möglichst schnell zu lösen. Eine solche Aufgabe ist beispielsweise, einen Hash zu finden, der mit einer bestimmten Anzahl an Nullen beginnt. Da eine Hashfunktion nicht rückwärts funktioniert, man also nicht mit einem Hash auf einen Input schließen kann, müssen die Miner zufällige Inputs so lange ‘hashen’, bis ein solcher Hash gefunden wurde. Der erste Miner, der einen solchen Hash findet, darf den nächsten Block produzieren und mit der Blockchain verbinden. Als Belohnung erhält er den sogenannten Block-Reward (eine festgelegte Anzahl an neu geschaffenen Coins) sowie die in diesem Block enthaltenen Transaktionsgebühren. Wie schnell ein Block gefunden wird und wie groß somit der zeitliche Abstand zwischen zwei Blocks ist (die Block-Time) hängt dabei von der Hash-Rate und der Schwierigkeit der Rechenaufgabe ab.


Public Key

Der Public Key korrespondiert mit dem Private Key und beide basieren auf dem Prinzip der asymmetrischen Verschlüsselung. Bei der asymmetrischen Verschlüsselung wird für jede Person, die verschlüsselt kommunizieren möchte, ein Schlüsselpaar erstellt. Dieses besteht jeweils aus dem Private Key, der Zugang zum Wallet ermöglicht, und einem öffentlichen Schlüssel. Diese werden so generiert, dass eine Datei, die mit dem öffentlichen Schlüssel verschlüsselt wurde, nur mit dem zugehörigen privaten Schlüssel entschlüsselt werden kann. Im Zusammenhang mit der Blockchain-Technologie ist der Public Key eine Adresse im Netzwerk, an die man die Kryptowährung des Netzwerks (z.B. Bitcoin im Bitcoin-Netzwerk) senden kann. Auf das an eine Adresse gesendete Guthaben kann nur mit dem entsprechenden Private Key zugegriffen werden.


Public Ledger

Jede Blockchain hat ihr eigenes “ledger”, also ihr Transaktionsbuch. Hier kann jede:r Interessent:in jede Transaktion, die auf der Blockchain bisher erfolgte, einsehen. Bitcoin beispielsweise hat so einen öffentlichen ledger. Einige Coins nutzen jedoch einen anonymen oder privaten ledger, der nicht öffentlich einsehbar ist – in einem solchen Fall spricht man auch von einer privaten Blockchain.


Smart Contracts

Smart Contracts sind deterministische Programmierungen. Sie funktionieren wie ein Vertrag dahingehend, dass bei Erfüllung bestimmter Kriterien vorher festgelegte Aktionen durchgeführt werden. Jeder Smart Contract benutzt einfache “Wenn-Dann”-Logik, die kann man sich vereinfacht wie bei einem Getränkeautomaten vorstellen: Wenn das Getränk ausgewählt und ausreichend Geld in den Automaten gesteckt wird, dann gibt das Gerät das gewünschte Getränk aus. Diese Logik kann auf viele, durchaus komplexere Prozesse ausgeweitet werden, z. B. tatsächliche legale Prozesse, Banktransaktionen oder App-Logiken. Das Besondere: Smart Contracts werden auf einer Blockchain ausgeführt und sind somit transparent, autark und unverletzlich. So können Vereinbarungen auch ohne Treuhänder oder Intermediäre durchgeführt werden – selbst wenn sich die Parteien, die das Geschäft betrifft, nicht kennen.


Stablecoins

Stablecoins versprechen, wie der Name schon sagt, Stabilität in digitaler Form. Das Ziel eines Stablecoins, im Gegensatz zu klassischen Kryptowährungen wie Bitcoin oder Litecoin ist, dass ihr Wert gegenüber einem anderen Assets stabil ist. Dies wird meistens erreicht, indem man Stablecoins entsprechend ihrer Marktkapitalisierung durch die Assets, gegenüber denen sie stabil sein sollen, absichert. Das prominenteste Beispiel eines Stablecoins (und gleichzeitig der größte Stablecoin gemessen an der Marktkapitalisierung) ist Tether (Ticker: USDT). Ein Tether entspricht dabei immer einem US-Dollar, da der Herausgeber des Stablecoins für jeden USDT einen US-Dollar (bzw. in geringem Umfang auch andere Assets) in ihren Reserven hält.


Token (vs. Coins)

Bei einem ICO kann man sich einen Token wie einen digitalen Coupon vorstellen. Generell ist ein Token ein digitaler Vermögensgegenstand, ähnlich wie ein Coin. Ein Coin jedoch basiert auf seiner eigenen Blockchain (z.B. Bitcoin auf der Bitcoin-Blockchain oder Ether auf der Ethereum-Blockchain) und ist lediglich als Zahlungsmittel zu verstehen. Ein Token hingegen kann viele verschiedene Formen und Nutzungsmöglichkeiten haben. Wichtig ist, dass ein Token nicht auf seiner eigenen Blockchain, sondern auf einer anderen Blockchain basiert. Es gibt verschiedene Arten von Token, z.B. Security Tokens, welche dem Inhaber Eigenschaften bieten, die mit Wertpapier oder Kapital vergleichbar sind oder Utility Tokens, die Zugang zu bestimmten Dienstleistungen oder zu einer Plattform ermöglichen. Viele dApps nutzen Token, um ihren Nutzer:innen bestimmte Funktionen zu ermöglichen. So zum Beispiel ermöglicht es die dApp CanCan, die auf dem Internet Computer von Dfinity läuft, ihren Nutzer:innen Superlikes durch Token zu erwerben. 


Wallet

Ein Wallet ist eine virtuelle Geldbörse, die digitale Werte, egal ob Währung oder andere Werte wie beispielsweise NFTs speichert und schützt. Es funktioniert ähnlich wie ein Bankkonto, auf dem der Kontostand angezeigt wird. Für verschiedene Kryptowährungen gibt es dabei verschiedene Anbieter von Wallets, wobei als Zugang immer ein Private Key dient.

 

Die Welt der Kryptowährungen ist nicht immer einfach zu navigieren, aber dieses Vokabular ist eine gute Grundlage, um sich zu orientieren. Wenn du darüber hinaus Fragen hast, dann melde dich gerne bei Paul Gärtner. Im Herzen von Berlin, einem der weltweit besten Blockchain-Hotspots und Gründerszenen, vertritt PIABO seit Jahren Kunden aus dem erweiterten Blockchain-Kosmos. Dazu zählen unter anderem DFINITY, das xx network oder auch Finanzdienstleister wie etoro oder vivid.

 

 



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