Flagge zeigen, Diversity feiern!
Seit nunmehr über 50 Jahren feiert die LGBTQ+ Community weltweit im Juni und Juli öffentlich die PRIDE in Form von Paraden, Protesten und Parties. Aus Scham wird Stolz, man zelebriert die Andersartigkeit: Schillernde Fahnen, bunte Kostüme und laute Musik – alles ist erlaubt. Damit setzt die LGBTQ+ Community und ihre Verbündeten jedes Jahr gemeinsam ein Zeichen für Vielfalt, Akzeptanz und Gleichberechtigung. Denn das hier großer Nachholbedarf herrscht, zeigen immer wieder weltweite Ausschreitungen, nicht nur in Bezug auf die LGTBQ+ Gemeinschaft, sondern genauso auch die Black Lives Matter Bewegung und viele weitere.
Zahlreiche Beispiele belegen, dass es wichtig ist, die Aufmerksamkeit immer wieder auf solche Missstände zu lenken. In einigen Bereichen hat dies bisher auch schon ganz gut geklappt. So feierten wir in Deutschland im Juni 2017 die lang ersehnte “Ehe für Alle”, die die gleichgeschlechtliche Ehe rechtlich wie symbolisch mit der traditionellen Ehe gleichstellt. Und auch in diesem Jahr ist die Freude in der LGBTQ+ Community groß: Vor ein paar Wochen wurden die sogenannten Konversionstherapien für Minderjährige, mit denen man Homosexualität ‘heilen’ soll, gesetzlich verboten.
Der lange Weg zur Gleichberechtigung
Schon lange kämpfen Minderheiten und strukturell benachteiligte Gesellschaftsgruppen um Anerkennung und gleiche Rechte. Sei es die LGBTQ+ Community, die mit den Stonewall Riots im Jahr 1969 und den darauf folgenden Protesten den Grundstein für die jährlichen PRIDE-Paraden legten, die Frauenrechtsbewegung oder die Black Lives Matter Bewegung – die Forderungen sind simpel: gesellschaftliche Akzeptanz und volle Gleichberechtigung. Dass wir heute in einer Gesellschaft mit mehr Toleranz, Verständnis und Gleichberechtigung leben, haben wir diesen Bewegungen zu verdanken. Nichtsdestotrotz gibt es noch zu viele Felder, in denen Menschen auch heutzutage noch immer benachteiligt sind. Man denke an die Stigmatisierung von HIV-Infizierten, das fortwährende Blutspende-Verbot für Homosexuelle, oder die fehlende gesellschaftliche Anerkennung von trans- und intersexuellen Menschen. Auch struktureller Rassismus ist in einigen Teilen unserer Gesellschaft leider immer noch verankert. Der Kampf um volle Akzeptanz und Gleichberechtigung geht also weiter!
Der gemeinsame Kampf um Akzeptanz und Gleichberechtigung
In diesem Jahr aber ist alles anders – auch der PRIDE Month. Durch die Corona-Pandemie wird es erstmals nicht wie gewohnt PRIDE-Paraden und Demonstrationen geben – der Berliner CSD beispielsweise findet dieses Jahr digital statt. Das Eintreten für Diversity und gesellschaftliche Akzeptanz ist deshalb dieses Jahr umso bedeutender – ob sexuelle Orientierung, Herkunft oder Hautfarbe. Es braucht eine verstärkte Sichtbarkeit und einen breiten gesellschaftlichen Diskurs in allen Diversity-Themen. Wir, als Gesellschaft und Unternehmen, müssen Flagge zeigen.
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Corporate Social Responsibility wird wichtiger
Die gesellschaftlichen Forderungen nach mehr Diversität, Gleichberechtigung und Akzeptanz verschiedener Lebensformen macht auch bei Unternehmen nicht halt. Immer mehr Mitarbeiter*Innen und Konsument*Innen erwarten eine klare Haltung gegenüber relevanten Themen wie Diversity von Unternehmen. Beim Thema LGTBQ+ geht IKEA mit gutem Beispiel voran und zeigt ganz wörtlich Flagge, indem der Konzern seine ikonische blaue FRAKTA-Tragetasche als Rainbow-Edition verkauft und die Profite zu 100 Prozent an Organisationen zur Stärkung der Rechte von LGBTQ+ spendet. Auch Marken wie Levi’s oder H&M spenden einen Teil des Gewinns ihrer PRIDE-Kollektionen an solche Organisationen. Leider tummeln sich auch schwarze Schafe unter den Unternehmen, die aus LGBTQ+ Profit schlagen (Pinkwashing) wollen und beispielsweise jedes Jahr neue Pride-Kollektionen anbieten, ohne einen erkenntlichen Beitrag zu mehr Diversity zu leisten.
Was uns stark macht: Individualität und Einzigartigkeit
Obwohl sexuelle Orientierung und geschlechtliche Identität eindeutig Privatangelegenheiten sind, werden sie in der Arbeitswelt noch viel zu häufig zur Angriffsfläche. In den USA hat der Supreme Court als oberstes Gericht gestern entschieden, dass eine Diskriminierung von Mitarbeitern aufgrund ihrer sexuellen Orientierung rechtswidrig ist. In Deutschland schützt das allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) bereits seit fast 14 Jahren vor Diskriminierung am Arbeitsplatz. Diese rechtliche Grundlage bildet das Fundament für eine Arbeitswelt, die von Diversity und Gleichbehandlung gekennzeichnet ist.
DIVERSITY wird bei uns groß geschrieben. Wir sind der Überzeugung, dass nur durch Vielfalt und Facettenreichtum die besten Ergebnisse entstehen und wollen Menschen dazu ermutigen, ihre Besonderheiten in Stärken zu verwandeln. Das gesamte PIABO-Team positioniert sich deutlich für Gleichberechtigung und Chancengleichheit aller Menschen – unabhängig von sexueller Orientierung, Geschlechtszugehörigkeit, Hautfarbe etc.
Bei PIABO kommen Menschen aus verschiedensten inhaltlichen Disziplinen und Kulturen sowie den unterschiedlichsten beruflichen wie privaten Hintergründen zusammen. Wir teilen Erfahrungen und unterstützen uns gegenseitig. Bei uns haben individuelle Interessen, Stärken und auch Schwächen Platz – das macht uns zu dem PIABO-Team, in dem wir gern arbeiten und auf dessen Ergebnisse wir stolz sind.
PRIDE ist nicht nur ein Gefühl, sondern eine Haltung.
We are PRIDE! Diesen Beitrag verfasste für Euch: Nicolas Kollat.