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28.12.2023
Copyright Suannah Townsend I Unsplash
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Hellen Hohoff

Food Waste: Diese fünf Start-ups generieren Impact

Die Sustainable Development Goals der United Nations geben bestimmte Ziele für den Klimaschutz vor. Nummer 12 betrifft den nachhaltigen Konsum und die nachhaltige Produktion. Hier kann die Lebensmittelindustrie einen erheblichen Beitrag zur Senkung der CO₂-Emissionen beitragen. Denn man muss bedenken: Die CO₂-Emissionen, die durch Lebensmittelverschwendung entstehen, sind tatsächlich fünfmal so hoch wie die durch den weltweiten Flugverkehr verursachten Emissionen. Innovative Start-ups in dem Bereich leisten mit ihren innovativen Lösungen einen bedeutenden Beitrag und treiben die Nachhaltigkeitsentwicklung in der Lebensmittelbranche an.  

Denn es ist dringend – Weltweit landen insgesamt 40 Prozent der produzierten Lebensmittel in der Tonne. Und laut einer Studie des WWF von 2022 ist Food Waste für zehn Prozent der globalen Treibhausgasemissionen verantwortlich.

Zum Glück gibt es verschiedene Ansätze, wesentliche Prozesse in der Branche, wie die Lebensmittellieferkette oder den Umgang mit Lebensmitteln nach Ablauf des Haltbarkeitsdatums beispielsweise, zu optimieren. Denn es kann an vielen Stellen der Lieferkette zu Verlusten kommen: Während der Ernte, beim Versand, in der Verarbeitungsindustrie oder bei Distributoren. Es gibt viele verschiedene Methoden, den Herausforderungen im Lebensmittelsektor zu begegnen und die Verschwendung von Lebensmitteln zu verhindern, um dadurch die Freisetzung von CO2-Äquivalenten und die Ressourcenverschwendung zu reduzieren.

Im Folgenden zeigen wir euch fünf ausgewählte Impactunternehmen, die dieses Problem lösen wollen und ganz individuelle Wege dafür anbieten.

 

RETTERGUT

Mit dem Ziel, Lebensmittelverschwendung zu minimieren, hat sich RETTERGUT als Unternehmen etabliert. Es widmet sich der Umwandlung geretteter Lebensmittel in schmackhafte, vegetarische und langlebige Produkte wie Suppen, Aufstriche und Pestos. Die verwendeten Lebensmittel stammen oft aus Gründen wie ästhetischen Mängeln, Überproduktion oder Planungsfehlern. Abhängig von den Erntebedingungen oder komplexen Prozessen in der Lebensmittelindustrie kann die Menge geretteter Produkte in bestimmten Artikeln variieren, und die genaue Zusammensetzung einiger Produkte kann gelegentlich angepasst werden. Seit dem Jahr 2019 hat RETTERGUT mehr als 300 Tonnen Lebensmittel erfolgreich in hochwertige Produkte umgewandelt.

Too Good To Go

Am Ende eines Geschäftstags in Handel und Gastronomie, wenn Lebensmittel übrig bleiben, bietet die mobile App "Too Good To Go" eine Win-Win-Situation für Unternehmen und Verbraucher:innen an. Durch die App können Konsument:innen überschüssige Lebensmittel von Betrieben wie Supermärkten, Cafés, Restaurants und Bäckereien in Form von "Überraschungstüten" zu stark reduzierten Preisen erwerben. Gleichzeitig ermöglicht die App Unternehmen, ihre überschüssigen Produkte vor der Verschwendung zu bewahren. Im Jahr 2022 hat Too Good To Go weltweit dazu beigetragen, beinahe 79 Millionen Mahlzeiten zu retten.


PlanerAI


Im Jahr 2021 ins Leben gerufen, hat sich das Start-up PlanerAI zum Ziel gesetzt, mithilfe von Künstlicher Intelligenz die Lebensmittelverschwendung zu bekämpfen. Die KI-gestützte Planungsplattform bietet Lebensmittelproduzenten Unterstützung  bei der präzisen Mengenplanung. Durch diese Technologie können Hersteller:innen vorhersagen, welche Mengen in den kommenden Tagen im Lebensmitteleinzelhandel benötigt werden. Das ermöglicht nicht nur eine Kosten- und Zeitersparnis, sondern auch eine effizientere Nutzung von Ressourcen. BäckerAI beispielsweise wurde entwickelt, um Bäckereien dabei zu helfen, ihren täglichen Bedarf an Backwaren genau zu kalkulieren und Überproduktion zu vermeiden. Praktisch angewandt hat der Einsatz von BäckerAI deutschlandweit bereits über 10 Millionen Bestellungen optimiert und somit mehr als 278 Tonnen Lebensmittelabfälle reduziert.

 

Choco

Die Digitalisierung und Vernetzung der Lebensmittelindustrie stehen im Mittelpunkt von Choco's Mission. Das Unternehmen strebt danach, Gastronomen eine effizientere und nachhaltigere Lebensmittelbeschaffung zu ermöglichen. Mithilfe ihrer innovativen App können Restaurants direkt bei ihren bestehenden Lieferanten bestellen, wodurch Bestellprozesse vereinfacht, Ineffizienzen vermieden und Lebensmittelverschwendung reduziert wird. Die Choco-Software findet Anwendung bei Foodservice-Betreibern und Großhändlern in ganz Europa und den USA. Choco fördert dabei bereits bestehende Beziehungen zwischen Gastronomen, Großhändlern und Lieferanten. 

SPRK.global

Das Berliner Impact Start-up SPRK.global digitalisiert die Lebensmittellieferkette und sorgt so dafür, die Lebensmittelverschwendung und den damit korrespondierenden Klimaschaden deutlich zu reduzieren. Dabei konzentriert sich das Start-up auf den Anfang und die Mitte der Lieferkette, denn rund 60 % der weltweiten Lebensmittelverschwendung fällt bereits hier an. 

 

Um diese Herausforderung innerhalb der Lieferkette anzugehen, hat SPRK.global im Schulterschluss mit den Akteuren der Lieferkette eine KI-integrierte Distributionsplattform aufgebaut. Das Ziel: Eine rasche und bedarfsgerechte Umverteilung bzw. Verarbeitung überschüssiger und bestens genießbarer Lebensmittel. Durch das ‘match-making’ von Angebot und Nachfrage von Überschüssen in der Lieferkette, wird die Effizienz der Lieferkette gesteigert.

So baut SPRK eine digitale, KI-integrierte Handelsplattform im Lebensmittelsektor auf, fördert die Kreislaufwirtschaft und spart Ressourcen. Bisher hat SPRK bereits über 4.000 Tonnen Lebensmitteln im Partnernetzwerk umverteilt und spendet einen Teil an gemeinnützige Organisationen wie der Tafel Potsdam oder die German Food Bridge.

 

 

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