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08.08.2024
Foto von Cecilie Bomstad auf Unsplash
Foto von Cecilie Bomstad auf Unsplash

Richtig kommunizieren (nicht nur) im Pride Month 

Der Juni ist PRIDE Month: Die queere Community feiert in Gedenken an die Stonewall-Unruhen aus dem Jahr 1969 ihre Emanzipation. Schon ein kurzer Blick auf aktuelle Nachrichten zeigt, wie wichtig es weiterhin ist, für LGBTQIA+-Rechte ein- und aufzustehen: Die Fälle, in denen mit Hass gegen queere Menschen Politik gemacht wird, nehmen weltweit und auch hierzulande zu.
 

Inzwischen ist es auch für viele Unternehmen Tradition, im Pride Month Flagge zu zeigen. Doch an der alljährlichen Flut von Regenbogen-Logos und Pride-Produktlinien regt sich zunehmend Kritik aus der Community. Der Vorwurf lautet, dass viele Marken nur vordergründig Solidarität bekunden, um Profit zu schlagen und das eigene Image mit Werten wie Toleranz und Vielfalt aufzuwerten. Beispiele für Werbe-Fails im Pride Month gibt es zuhauf. Diese Thematik des Pinkwashings (oder Rainbow-Washings) haben wir bereits ausführlich thematisiert. 

Doch auch Unternehmen, die sich engagieren und ehrliche Unterstützung zeigen wollen, begehen mitunter Fehler, zum Beispiel, indem sie Stereotype reproduzieren. Fakt ist: Kommunikation für die queere Community kann herausfordernd sein. Das heißt jedoch nicht, dass Unternehmen aus Angst, etwas falsch zu machen, darauf verzichten sollten. Auf folgendes sollten sie dabei achten: 

1. Die eigenen Fortschritte kommunizieren

Die Mitarbeiter:innen sollten die Kommunikation zum Pride Month nicht als Pinkwashing empfinden. Daher müssen Unternehmen, die ihr queerfreundliches Engagement nach außen tragen wollen, zunächst einmal intern engagiert agieren, eine inklusive Unternehmenskultur und Fortschritte in Sachen Akzeptanz und Diversität schaffen. Die Belegschaft muss für LGBTQIA+-Themen sensibilisiert werden – etwa für die Verwendung von Pronomen oder gendergerechte Sprache. Klar: Das ist ein Prozess, der nie abgeschlossen ist. Wichtig ist aber, dass ein Grundstein gelegt ist und queere Mitarbeiter:innen aktiv in die Entscheidungsfindung mit eingebunden werden. Wenn Unternehmen kommunizieren, welche Fortschritte sie selbst in diesem Bereich machen, ist das viel authentischer.

2. Das ganze Jahr über solidarisch handeln

Im Juni die Flagge zu hissen und ansonsten keine Unterstützung zu zeigen, ist besonders unglaubwürdig. Statt im Juni besonders laut zu sein, sollten Unternehmen dauerhaft Aktivitäten fördern, die die Sichtbarkeit und Akzeptanz von queeren Menschen fördern. Dies kann durch die Zusammenarbeit mit LGBTQIA+-Organisationen, die Teilnahme an relevanten Veranstaltungen oder die finanzielle Unterstützung von Initiativen geschehen. Unternehmen sollten nicht nur symbolisch handeln, sondern sich aktiv um Veränderungen bemühen.

3. Die Community in Kampagnen und Kommunikationsmaßnahmen einbeziehen 

Generell sollten Unternehmen bei jeglichen Kommunikationsmaßnahmen zu LGBTQIA+-Themen sicherstellen, dass Menschen aus der Community an der Erstellung beteiligt sind. Nur so entstehen authentische Geschichten, die die Vielfalt und die individuellen Erfahrungen queerer Menschen widerspiegeln. Kommunikationskampagnen zu queeren Themen dürfen natürlich humorvoll sein. Aber es sollte vermieden werden, übermäßig auf Klischees zurückzugreifen, wie etwa die Deutsche Bahn in ihrem Spot zum Christopher Street Day. 

4. Externen Rat einholen 

Klar ist auch: Es kann eine große Herausforderung sein, alle diese Schritte alleine umzusetzen. Darum empfiehlt es sich, mit externen Berater:innen und Organisationen zusammenzuarbeiten, um sicherzustellen, dass die eigene Kommunikation im Einklang mit den Bedürfnissen der queeren Community steht. Organisationen wie Prout at Work oder die UHLALA Group unterstützen etwa dabei, die Unternehmenskultur und das Arbeitsumfeld nachhaltig positiv zu verändern. 

Die Hauptforderung zur Kommunikation in Pride Month ist klar: Wer sich den Rest des Jahres nicht für die queere Community engagiert, sollte jetzt auf laute Kampagnen verzichten, um sich nicht unglaubwürdig zu machen. Umgekehrt gilt aber auch: Unternehmen, die sich dauerhaft engagieren und ein queerfreundliches Arbeitsumfeld schaffen, brauchen sich nicht zu verstecken – etwa weil sie Angst haben, noch nicht genug zu tun. Wer authentisch bleibt, den eigenen Fortschritt aufzeigt und queere Mitarbeiter:innen aktiv mit einbezieht, darf dieses Engagement auch nach außen tragen. Die Chancen stehen gut, dass das von der Community auch positiv aufgenommen wird.

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