Smarte Mobilität – die Zukunft der Fortbewegung
Konnektivität, Urbanisierung, Individualisierung und Nachhaltigkeitsziele beeinflussen die Mobilität der Zukunft. Daher ist es schon heute wichtig, nachhaltige Mobilitätskonzepte zu entwickeln, die beidem gerecht werden: einerseits dem Bedürfnis nach ständig verfügbarer Mobilität und andererseits dem Anspruch der Nachhaltigkeit. Ein Ansatz, der diese Anforderungen erfüllt, ist smarte Mobilität.
Smarte Mobilität, auch unter dem Begriff „Smart Mobility“ bekannt, beschreibt die Vernetzung von sämtlichen Verkehrsmitteln, Fahrzeugen, Parkplätzen, Straßen, Ampeln, Apps und vielem mehr. Das Ziel dahinter? Den Verkehr intelligent zu steuern und zu verteilen. Denn für eine langfristig erfolgreiche Verkehrswende ist die Vernetzung von Verkehrsströmen unabdingbar.
Das vernetzte Auto
In der Automobilbranche findet neben der Elektromobilität und dem autonomen Fahren eine dritte Entwicklung statt: Die Vernetzung. Schon jetzt kommunizieren Autos mit dem Smartphone, haben Zugriff auf das Internet und finden selbstständig Parkplätze. Doch wozu das Ganze?
In erster Linie soll Konnektivität im Auto dafür sorgen, dass Sicherheit und Komfort zunehmen. Dabei geht es jedoch nicht nur um die Kommunikation zwischen Fahrer:in und Fahrzeug: Autos sollen auch immer mehr Kontakt zu ihrer Umgebung haben, zu anderen Autos, zur Infrastruktur und zu externen Services.
So können vernetzte Fahrzeuge ihre Fahrer:innen vor Gefahren warnen, insbesondere vor solchen, die sich erst noch ergeben können. Zudem können sich Autos auch untereinander auf Risiken aufmerksam machen, was zu weiteren Sicherheitsvorteilen führt. Die Kommunikation mit der städtischen Infrastruktur sorgt für flüssige Verkehrsströme, da Fahrzeuge wenig befahrene Routen wählen können und keine Straßen von parkplatzsuchenden Fahrer:innen genutzt wird. Eine weitere smarte Leistung des Autos besteht auch darin, dass es sich bei Bedarf selbst einen Termin in der Werkstatt vereinbart.
Vernetzte Car-, Bike- und Roller-Sharing Modelle
Wer kein eigenes Auto besitzen möchte, setzt oftmals auf Sharing-Anbieter. Dabei werden Fahrzeuge, Roller oder Fahrräder über mobile Plattformen gemietet, gebucht, reserviert und bezahlt. Der Standort des Fahrzeugs kann online eingesehen werden und nach Nutzung stellt man das Fahrzeug am Zielort ab, je nach Modell des Anbieters, stationsbasiert oder ortsunabhängig. Es gibt unterschiedlichste Modelle, z.B. auch jene, bei denen Privatpersonen ihre Fahrzeuge für andere Nutzer:innen bereitstellen.
Die Vorteile liegen klar auf der Hand, denn das Sharing spart Anschaffungskosten und ermöglicht eine effiziente Nutzung, da das Fahrzeug nicht ungenutzt in der Garage oder auf der Straße steht. Des Weiteren ist es günstig, da keine laufenden Kosten für die Nutzer:innen anfallen und auch komfortabel, da sich der Anbieter um Wartung und Reparaturen kümmert.
Vernetzte Infrastruktur in Städten
Ein zentrales Element der smarten Mobilität sind vernetzte Infrastrukturen in Städten. Das Ziel ist es, für Anwohner:innen ein effizientes, lärmarmes und umweltfreundliches Mobilitätsangebot zu kreieren, mit dem man flexibel, sauber und bedarfsgerecht von A nach B kommt.
Hierzu zählt zum Beispiel die intelligente Verkehrssteuerung: So lassen sich Ampeln dem aktuellen Verkehr angepasst schalten, um die durchschnittliche Fahrzeit innerhalb einer Stadt zu reduzieren. Zudem können Gefahrenstellen im Straßennetz frühzeitig erkannt und anschließend passende Maßnahmen zur Verbesserung umgesetzt werden.
Ein weiteres Konzept der smarten Stadt sind vernetzte Parkleitsysteme. Diese leiten den Autofahrer:innen den Weg zu freien Parkplätzen und Parkhäusern – sowohl im öffentlichen Raum als auch auf bewirtschafteten Parkflächen von Einkaufszentren, Unternehmen oder Freizeiteinrichtungen.
Weitere Elemente der vernetzten Stadt sind autonome Fahrmöglichkeiten und die bessere Anbindung zwischen den Städten und den ländlichen Regionen. Aber auch Konzepte zur Bündelung des städtischen Güterverkehrs wie zum Beispiel die Last-Mile Paketzustellung, kollaborative Logistik, dynamische Adress- und Kofferraumzustellung, urbane Konsolidierungszentren, kooperative Paketstationen und Supermärkte als Fulfillment-Center sind Ansätze, die zur Vernetzung der städtischen Infrastruktur beitragen.
Die vernetzte Stadt der Zukunft
Der Trend geht weg vom individuellen Fahrzeug oder der ausschließlichen Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel hin zu integrierten und individuell anzupassenden Mobilitätslösungen. Dabei sind die Möglichkeiten, die diese Vernetzung bietet, unendlich. Allerdings müssen die verschiedenen Akteure wie Städte, Automobilhersteller und Anbieter von Sharing-Angeboten heute wie auch in Zukunft zusammenarbeiten. Die smarte Mobilität der Zukunft kombiniert verschiedene Transportangebote mit der digitalisierten Stadt.
Voraussetzung dafür ist zum einen der Ausbau leistungsfähiger Breitbandnetze, die große Datenmengen in Echtzeit transportieren können. Der damit einhergehende Kommunikationsstandard 5G bildet die Basis für die Integration von z.B. autonomen Fahrzeugen in Städten. Somit ist auch die Schaffung sicherer Strukturen für die Datenverarbeitung, gepaart mit ganzheitlichen Cyber-Security-Konzepten, essenziell.
Sind die Voraussetzungen in der technischen Infrastruktur geschaffen, sind auch weitere, momentan noch nicht einsetzbare Technologien in der Stadt der Zukunft denkbar. Zum Beispiel elektrische, autonome Flugtaxis, welche das städtische Mobilitätsangebot ergänzen können. In der Stadt der Zukunft kann mit vernetzten Technologien beides erreicht werden: den Mobilitätsbedürfnissen der Bewohner:innen effizient entsprochen und gleichzeitig nachhaltig agiert werden.