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Deutschem Unternehmen gelingt Durchbruch in Direct Air Capture: Frontier-Mitglieder unterzeichnen DAC-Deal mit Phlair
- Mitglieder der Initiative Frontier werden dem Unternehmen Phlair zwischen 2027 und 2030 eine Summe von 30,6 Millionen US-Dollar für die Beseitigung von 47.000 Tonnen CO₂ zahlen.
- Phlair ist das erste Direct-Air-Capture-Unternehmen (DAC), das mit einer eigenen Solaranlage arbeitet, um sauberen Strom zu erzeugen und die Abhängigkeit vom Stromnetz zu verringern. Damit löst Phlair das größte Problem von DAC: hohe Kosten aufgrund des hohen Bedarfs von sauberer Energie.
Dublin/Berlin, 27. Februar 2025 – Die Initiative Frontier, zu deren Gründungsmitgliedern u. a. Stripe, Google und Shopify zählen, hat Abnahmevereinbarungen mit dem Unternehmen Phlair aus Ismaning abgeschlossen. Frontier ist eine Advance-Market-Commitment-Initiative (AMC), mit dem Ziel, die Entwicklung von CO₂-Entfernungstechnologien zu finanzieren und beschleunigen. Phlair hat einen elektrochemischen Ansatz zur direkten Luftabscheidung (Direct Air Capture, kurz: DAC) entwickelt, der energieeffizient und für den Einsatz mit intermittierenden erneuerbaren Energiequellen wie Solarenergie geeignet ist. Frontier wird Phlair zwischen 2027 und 2030 eine Summe von 30,6 Millionen US-Dollar für die Entfernung von 47.000 Tonnen CO₂ aus der Atmosphäre zahlen. Mit dem Abnahmevertrag unterstützt Frontier Phlairs erste kommerzielle DAC-Anlage in Alberta, Kanada.
Phlair beseitigt die Achillesferse der DAC-Technologie
DAC hat viele Vorteile: Es entfernt CO₂ dauerhaft, benötigt wenig Betriebsfläche und es ist einfach zu messen, wie viel CO₂ tatsächlich aus der Atmosphäre entfernt wurde. Der Nachteil von DAC ist sein Preis, der von zwei Hauptfaktoren bestimmt wird: erstens die hohe Energiemenge, die für den Prozess erforderlich ist und zweitens die Ausgaben für den Bau einer DAC-Anlage.
Energieeffizienz durch Technologie: Wie Phlair die erforderliche Energiemenge senkt
Phlair geht beide Herausforderungen an, indem es ein vollelektrisches, energieeffizientes Design entwickelt, das das Potenzial hat, weniger als 1,5 MWh/t CO₂ zu benötigen – etwa 1,3-mal weniger als der Durchschnitt anderer energieintensiver DAC-Ansätze. Dies würde eine Kosteneinsparung von ca. 15 US-Dollar/t CO₂ bedeuten, was einen erheblichen Teil des langfristigen CDR-Ziels von 100 US-Dollar/t CO₂ ausmacht.
Eine weitere Möglichkeit zur Minimierung der Energiekosten besteht darin, dass Phlairs System seinen Energieverbrauch an die Verfügbarkeit und die Kosten erneuerbarer Energie anpasst. Wenn es viel Sonnenlicht gibt und der Solarstrom am günstigsten ist, kann Phlairs Elektrolyseur die für die CO₂-Bindung benötigten Flüssigkeiten überproduzieren und in Vorratstanks speichern. Wenn die Sonne untergeht oder die Strompreise hoch sind, kann Phlair den energieintensiven Elektrolyseur herunterfahren und die Schritte der CO₂-Abscheidung und -Freisetzung mit der in den Vorratstanks gespeicherten Flüssigkeit kontinuierlich fortsetzen. Dank dieses Konzepts können die Flüssigkeitsbehälter als Ersatz für kostspielige Batterien dienen. Dadurch wird Phlair eines der ersten Unternehmen sein, das Solarstrom hinter dem Zähler für DAC einsetzt, also getrennt vom öffentlichen Stromnetz.
Wie Phlair die Kosten für den Bau einer DAC-Anlage effektiv senkt
Da die Technologie von Phlair auf bestehenden elektrochemischen Industriesystemen wie kommerziellen Elektrolyseuren und Brennstoffzellen aufbaut, kann das Unternehmen auf etablierte Lieferketten und Materialien zurückgreifen, was die Anfangskosten erheblich senkt. Darüber hinaus ermöglicht das modulare Design von Phlair die Produktion von standardisierten Einheiten, ähnlich wie bei Solarzellen. Dieser Ansatz senkt die Herstellungskosten und ermöglicht es Projektentwicklern, ihr DAC-System schrittweise aufzubauen, wodurch die anfänglichen Ausgaben reduziert werden.
Frontier hat die Abnahmeverträge mit Phlair im Auftrag der Frontier-Gründungsmitglieder Stripe, Google, Shopify und McKinsey Sustainability, sowie von Autodesk, H&M Group, Workday und Salesforce vermittelt. Auch Aledade, Boom Supersonic, Canva, SKIMS, Wise und Zendesk haben sich über die Partnerschaft von Watershed mit Frontier beteiligt.
Hannah Bebbington, Head of Deployment, Frontier sagt: „Die Energieintensität der Direct Air Capture muss kein Hindernis sein, um DAC auf Gigatonnen-Niveau zu skalieren. Phlairs Prozess kombiniert flexibles Energiemanagement mit Elektrochemie und ermöglicht damit einen Weg zum Aufbau energieeffizienter DAC-Systeme.“
Malte Feucht, Co-Founder und CEO von Phlair kommentiert: „Dieser Abnahmevertrag ermöglicht es uns, die Kosten unserer Lieferkette zu senken und die Skalierung von Phlair um mehrere Jahre zu beschleunigen. Ich freue mich besonders auf das Projekt Dawn – die weltweit erste DAC-Anlage, die mit Solarenergie hinter dem Zähler betrieben wird. Unser einzigartiger Vorteil bei der Energiebeschaffung und dem Zugang zu billigem Strom ermöglicht es uns, unserer zukunftsorientierten Kundengruppe kostengünstige DAC zu demonstrieren.“
Über Phlair
Phlair revolutioniert die atmosphärische Abscheidung von CO₂ mit ihrer Hydrolyseur-basierten DAC-Technologie. Das System basiert auf einem pH-Schaukelmechanismus für effiziente CO₂-Aufnahme und -Abgabe und ermöglicht damit die permanente Speicherung von CO₂ oder die Verwendung in CO₂-negativen Chemikalien. Gegründet in 2022 arbeitet das Münchner Start-up bereits mit prominenten Kunden im Bereich Negativ-Emissionen wie Shopify, Stripe, Klarna oder Deep Sky. Das Unternehmen plant derzeit den Bau von Projekt Dawn in Alberta, Kanada, einer Direct-Air-Capture-Anlage mit einer Kapazität von 20.000 Tonnen CO₂ pro Jahr.
Über Frontier
Frontier ist eine Advance-Market-Commitment-Initiative (AMC), mit Gründungsmitgliedern Stripe, Alphabet, Shopify und anderen, mit dem Ziel, die Entwicklung von CO₂-Entfernungstechnologien zu finanzieren und beschleunigen. Bis 2030 verpflichtet sie sich, über 1 Milliarde US-Dollar in skalierbare und dauerhafte CO₂-Entfernungslösungen zu investieren.
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