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27.06.2022

Neue Studie von Matera: Das sind die größten Herausforderungen von Wohnungseigentümer:innen in Deutschland

  • Drei Viertel der Eigentümer rechnen mit dauerhaft steigenden Kosten in den nächsten fünf Jahren
  • Große regionale Unterschiede bei der Zufriedenheit mit Hausverwaltungen 
  • Bei 45 Prozent der Eigentümer verzögern sich Baumaßnahmen

Ob Energiepreise, Kreditzinsen oder Materialkosten: Die Preise auf dem Wohnungsmarkt kennen seit Monaten nur den Weg nach oben. Materialknappheit, Handwerkermangel und neue Vorschriften für Sanierungen tun ihr Übriges, um 2022 zu einem schwierigen Jahr für Wohnungseigentümer:innen und solche, die es werden wollen, zu machen. Matera, die Plattform für die Verwaltung von Eigentümergemeinschaften, hat nun in einer repräsentativen, deutschlandweiten Studie* (umgesetzt mit YouGov) untersucht, was die größten Herausforderungen und Sorgen von Eigentümer:innen sind.

Steigende Kosten sorgen vor allem ältere Wohnungseigentümer:innen

74 Prozent der Befragten sind davon überzeugt, dass die Kosten für Wohnungseigentümer:innen langfristig hoch bleiben werden. Vor allem ältere Eigentümer:innen sind besorgt: 85 Prozent der über 55-Jährigen sind der Meinung, dass innerhalb der nächsten fünf Jahre die Kosten steigen werden. Diese Auffassung teilt jedoch nur jeder Zweite der Befragten im Alter zwischen 18 und 34 Jahren (55 Prozent).

Jüngere Eigentümer:innen bemängeln fehlende Digitalisierung in der Eigentumsverwaltung

Dieses Verhältnis zwischen Jung und Alt kehrt sich um, wenn es um die Zufriedenheit mit der externen Hausverwaltung geht. Ist insgesamt lediglich einer von fünf Eigentümer:innen in Deutschland mit der aktuellen Verwaltung unzufrieden, sind in der Altersgruppe zwischen 18 und 35 Jahren mehr als die Hälfte (54 Prozent) der Befragten mit ihrer bestehenden Hausverwaltung unzufrieden oder haben Probleme, überhaupt einen geeigneten Verwalter zu finden. Als Hauptkritikpunkte an der Verwaltung nennen Eigentümer:innen mangelnde Kommunikation, Intransparenz und fehlende digitale Prozesse. Defizite bei der Digitalisierung stören mit 20 Prozent vor allem die jüngeren Befragten.

Berliner sind mit ihrer Hausverwaltung am unzufriedensten

Die Zufriedenheit mit der externen Hausverwaltung schwankt darüber hinaus von Region zu Region stark. Am unzufriedensten sind Eigentümer:innen in Berlin. Hier haben zunächst ein Viertel der Befragten (25 Prozent) Schwierigkeiten, überhaupt eine Hausverwaltung zu finden. “Wir wissen, dass Hausverwaltungen vor allem an größeren Einheiten interessiert sind. Solche mit unter 30 Einheiten sind meist nicht lukrativ für sie”, sagt Gero Graf, General Manager von Matera Deutschland. Knapp die Hälfte (44 Prozent) der Berliner, die eine externe Hausverwaltung gefunden haben, sind mit deren Leistungen unzufrieden. Mangelhafte Kommunikation, schlechte Erreichbarkeit und Intransparenz werden hier am häufigsten genannt. 

Sanierungsstau in Gebäuden mit Eigentumswohnungen

Auch bei der Instandhaltung von Mehrfamilienhäusern in Deutschland besteht ein hoher Optimierungsbedarf. Knapp die Hälfte (45 Prozent) der Eigentümer:innen geben an, dass sich Baumaßnahmen wie Renovierungsarbeiten in ihrer Wohnanlage verzögern. Die Gründe hierfür liegen mit 43 Prozent bei Uneinigkeit innerhalb der Hausgemeinschaft und mit 29 Prozent bei Verzögerungen von Seiten der externen Hausverwaltung. 34 Prozent der Befragten bereiten fehlende Sanierungen Sorgen, die zur Erfüllung von Effizienzstandards vorgeschrieben sind. So müssen bis 2030 Wohnungen der Effizienzklasse G und H – knapp ein Drittel der Wohngebäude – saniert werden. Weitere 34 Prozent der Eigentümer sind aufgrund anstehender Renovierungsarbeiten beunruhigt. Das ist Matera zufolge nur ein scheinbarer Widerspruch. “Wir wissen, dass viele Eigentümer:innen größere Investition ins Gemeinschaftseigentum einfach scheuen, weil sie zu wenig Informationen haben, um die richtige Entscheidung zu treffen”, berichtet Gero Graf aus dem Tagesgeschäft.

Kostenmanagement in Zeiten steigender Preise

Wie können Eigentümer in der aktuellen Situation tun? “Gerade vor dem Hintergrund der explodierenden Kosten ist es für Eigentümer:innen umso wichtiger, laufende Kosten so niedrig wie möglich zu halten und Transparenz zu schaffen”, sagt Gero Graf. “Bei vielen Eigentümer:innen besteht noch Luft nach oben, wenn es um die Kostenoptimierung des Gemeinschaftseigentums geht. Dazu gehört auch, zu prüfen, ob sich die Zusammenarbeit mit der externen Hausverwaltung rentiert. Für viele Eigentümergemeinschaften – gerade kleinere Einheiten – kann Selbstverwaltung eine sinnvolle Alternative sein”. 

*Über die Studie 

Die verwendeten Daten beruhen auf einer Online-Umfrage der YouGov Deutschland GmbH, an der 1001 Personen zwischen dem 25. und 30.05.2022 teilnahmen. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die Wohnungseigentümer in Deutschland ab 18 Jahren.